Reiseziele, Tipps, Infos und Bilder
Du suchst ein Reiseziel, das spektakuläre Natur bietet und nicht überlaufen ist? Du willst Abenteuer und gleichzeitig einen entspannten, abwechslungsreichen Urlaub? Hier findest du eine einzigartige Tierwelt und atemberaubende Landschaften mit grandiosen Felsformationen. Und das in einem Land, das wie kaum ein anderes auf Reisen und Outdoor-Leben eingestellt ist. Also komm in den äußersten Nordwesten Australiens, komm nach Kimberley. Andere Naturerlebnisse, die du nicht verpassen solltest, sind das Donaudelta in Rumänien und die Atacama in Chile.
Kimberley ist der Name eines Plateaus im nordwestlichen Zipfel von Westaustralien und wie eigentlich überall in Australien sind auch hier die Entfernungen enorm, die Bevölkerungsdichte dagegen gering, sehr gering. Das heißt, hier bist du sicher vor jeglicher Art des Massentourismus. Gleichzeitig sind die Australier berühmt für ihre Reiselust und ihr Leben außerhalb von geschlossenen Räumen, so dass es auch in den entlegensten Gegenden Campingplätze von hoher Qualität und Sauberkeit gibt. Auch wirst du überall ein Plätzchen für ein Barbecue finden. Aber warum du eigentlich hierher kommen solltest, sind die atemberaubenden Landschaften, spektakulären Schluchten, bizarren Felsformationen und nicht zuletzt die sympathischen hüpfenden Zeitgenossen.
Ausgangspunkt für das Kimberley-Plateau ist idealerweise Broome, die wohl einzige Ansammlung von Häusern in dieser Ecke der Welt, die ansatzweise die Bezeichnung „Stadt“ verdient. Hier gibt es neben den obligatorischen Campingplätzen die Möglichkeit die Vorräte an Nahrung, Getränken und Benzin aufzustocken. Hier gibt es sogar Hotels, Autovermietungen und einen Flughafen mit regelmäßigen Verbindungen in andere Städte Australiens. Außerdem findest du hier schöne, palmenbesäumte Strände, z.B. Cable Beach, inklusive Bars um den Sonnenuntergang angemessen zu würdigen.
Broome bietet sich als Anfangs- und Endpunkt einer Rundtour durch die Region an. Man kann auch weiter in Richtung Darwin im Northern Territory fahren, jedoch verpasst man dann einige Highlights. Wir haben auf dem Weg folgende Ziele angesteuert:
Um diese Tour machen zu können, brauchst du ein Allradfahrzeug, denn asphaltiert sind nur die Hauptstraßen zwischen den Orten Broome, Derby und Kununurra. Auch die meisten Zufahrtswege zu den Nationalparks sind unbefestigt. Wir hatten einen Allrad-Camper auf Basis eines Toyota Hilux. Hiermit ließen sich alle Strecken inklusive Flussdurchfahrten gut bewältigen. Solltest du aber noch abgelegenere Ziele ansteuern wollen, wäre wahrscheinlich ein Land Cruiser notwendig. Den kann man auch mieten, ist aber weniger geräumig, dafür viel teurer.
Wenn du von Broome aus die durchgehend asphaltierte 1 (Great Northern Highway) in Richtung Kununurra fährst, kommst du nach ein paar entspannten Stunden zum ersten Highlight der Reise, der Geiki Gorge. Dies ist eine wunderschöne Schlucht, durch die du dich im Boot kutschieren lassen und dabei den Krokodilen beim Sonnen zusehen kannst. Hier gibt es übrigens einen sehr schönen Campingplatz, auf dem die Wallabies die Bevölkerungsmehrheit stellen.
Und jetzt kommt der absolute Knaller: Bungle Bungle oder Purnululu in der Sprache der Ureinwohner. Dies gehört wahrscheinlich zum Schönsten, was dieser Planet zu bieten hat. Nicht umsonst gehört dieser Nationalpark zum Weltnaturerbe. Hier hast du enge Schluchten, ausgetrocknete Flussbetten und eine unendliche Zahl an Felsen, die aussehen wie riesige Bienenstöcke.
Eine Vielzahl an gut markierten Wegen führt dich zu immer neuen spektakulären Aussichtspunkten. Pass nur auf, dass der Speicherchip deiner Kamera genug Platz hat! Ein nicht unwesentlicher Teil des Spaßes ist allerdings auch der Weg dorthin: wir mussten unseren Camper 8 Mal duch Flussläufe manövrieren, die wir auf dem Rückweg weitere 8 Mal genießen durften, bis wir den Campingplatz erreichten.
Unser nächster Stopp war Kununurra, eine kleine Stadt mit Campingplätzen, Supermärkten und sogar einem kleinen Flughafen. Der Ort ist an sich nicht sonderlich spektakulär, bietet aber in der Umgebung einiges Sehenswertes. Direkt am Ort gelegen ist der Mirima Nationalpark. Dieser Park ist zwar klein, aber trotzdem wunderschön mit einigen Wanderwegen. Besonders lohnenswert ist er während der Abenddämmerung.
Etwas außerhalb gelegen gibt es eine Destillerie, die einen erstaunlich guten Rum produziert. Hier gibt es auch Kleinigkeiten zu essen. Wenn du Entspannung und Abkühlung suchst, solltest du eine Bootstour auf dem Lake Argyle machen. Dabei kannst du die Landschaft genießen und im kühlen Wasser schwimmen.
In Kununurra selbst gibt es einige Gallerien, die Aboriginal Art zeigen und verkaufen. Wirf einfach einen Blick hinein, es lohnt sich!
Und jetzt kommt Australien vom Feinsten: die Gibb River Road. Hier fährst du ca. 660 km staubige Piste, nur unterbrochen von ein paar Flussdurchfahrten, damit sich der Allradantrieb auch wirklich lohnt. Der erste Stopp ist der El Questro Wilderness Park, ein privater Naturpark mit Campingplatz und sogar einem wirklich guten Restaurant. Von hieraus gut erreichbar auf der anderen Seite der Gibb findest du die Emma Gorge mit einem schönen Wanderweg zu einem Wasserfall. Gutes Schuhwerk ist hier absolut notwendig!
Weiter entlang der Gibb gibt es noch weitere Nationalparks mit Gorges, die sich allesamt lohnen. Ob Manning River Gorge, Bell Gorge oder Windjana Gorge, sie sind alle einzigartig und es wäre eine Schande sie zu verpassen. Etwas ganz Besonderes ist schließlich der Tunnel Creek National Park. Hier folgst du einem Wasserlauf duch einen natürlichen Tunnel. Hierfür brauchst du auf jeden Fall gute Wandersandalen, denn du gehst im Wasser, das dir maximal bis zu den Knien reicht: eine willkommene Erfrischung in ansonsten staubtrockener Landschaft.
Kurz vor Derby ist die Straße wieder asphaltiert und du bist zurück in dem, was man hier so als Zivilisation bezeichnet. Derby ist eigentlich nur ein kleines Nest, aber das einzige weit und breit. Hier findest du wieder eine elementare Infrastruktur um deine Vorräte aufzufüllen. Auch gibt es hier ein erstaunlich gutes Restaurant (The Wharf) direkt am Wasser. In der Nähe gibt es eine Sehenswürdigkeit der besonderen Art: ein hohler Baum, der früher als Gefängnis benutzt wurde (Boab Prison Tree).
Die Strecken sind in Westaustralien enorm, das heißt, du solltest jede Möglichkeit nutzen zu tanken und deine Vorräte aufzustocken. Auch solltest du immer einen heilen Ersatzreifen dabei haben. Viele Australier haben sogar 2 dabei.
Du solltest in der Trockenzeit hinfahren, denn in der Regenzeit (Dezember bis März) ist ein Großteil des Landes unter Wasser und viele Straßen, z.B. die Gibb, gesperrt.
Dies ist der ideale offroad Urlaub, d.h. du wirst meistens auf Campingplätzen übernachten. An den meisten Nationalparks sind solche zu finden. Besonders gut gefallen haben uns diejenigen an der Geiki Gorge, an der Windjana Gorge und im El Questro Wilderness Park.
Ein uriges Erlebnis ist der Aufenthalt auf dem Campingplatz der Ellenbrae Station an der Gibb River Road. Morgens setzt der Besitzer den „Donkey“ in Betrieb. Das ist ein holzbetriebener Ofen, damit du heißes Wasser zum Duschen hast. Außerdem gibt es nachmittags auf der Veranda der Station Tee und frische Scones.
Hast du genug von Staub und Camping? Dann gönne dir ein paar Tage im Eco Beach Resort. Hier wohnst du in geräumigen und geschmackvoll eingerichteten Zelten. Es gibt hier auch ein sehr gutes Restaurant und du kannst bei einem frisch gezapften Bier den Sonnenuntergang genießen. Außerdem kannst du am Strand spazieren gehen, im Pool baden oder auf Pfaden den Busch erkunden. Eco Beach liegt ca. 50 km südlich von Broome, die Zufahrtstraße geht direkt vom Highway ab.
Die meisten Camper haben einen Gaskocher mit 2 Herdplatten. Hier kann man einfache Gerichte kochen, auch wenn man in der Mitte von Nirgendwo ist. Unser Camper hatte den Kocher an der Außenseite, so dass wir im Freien kochen konnten. Australien ist aufs Outdoor-Leben ausgerichtet, d.h. du findest sowohl in Supermärkten als auch in kleinen Lebensmittelläden eine gute Auswahl an Fertiggerichten. Besonders von den Pastasaucen (Leggo’s) und den indischen Gerichten waren wir begeistert.
Auf den meisten Campingplätzen gibt es Gemeinschaftsgrills, so dass man mitgebrachtes Fleisch und Gemüse im Freien zubereiten und gleichzeitig mit den anderen Reisenden über Routen und Destinationen fachsimpeln kann.
Wenn du noch Fragen oder Anmerkungen hast, schreib mir doch unter Kontakte.
Sehr schönes Land. Wenn nur die Anreise nicht so lange dauern würde.
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