Reiseziele, Tipps, Infos und Bilder
Du suchst ein Reiseziel mit spannenden Metropolen, historischer Architektur, traumhaften Stränden, faszinierender Landschaft und lebendiger Kultur? Dann komm nach Kolumbien und lass dich überraschen von der Vielfalt, die dieses südamerikanische Land zu bieten hat. Ob archäologische Stätten, Strände der Karibik oder die Berge der Anden, hier findest du alles, was eine Reise unvergesslich macht. Weitere Reiseziele, die dich interessieren könnten, sind die Atacama im Norden Chiles und Curaçao.
Wir waren im Juli und August 2019 in Kolumbien und haben die folgenden Reiseziele besucht:
Die Hauptstadt Kolumbiens ist groß, sehr groß, d.h. du brauchst viel Zeit um von einem Ort zum anderen zu kommen. Außerdem liegt Bogotá auf ca. 2600 m Höhe, so dass es recht kühl und auch ziemlich feucht ist. Da der Flughafen El Dorado aber ein Drehkreuz für Kolumbien und ganz Südamerika ist, viele Buslinien über Bogotá gehen und man hier auch am besten einen Mietwagen bekommt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du hier eine gewisse Zeit verbringen wirst.
Bogotá ist mit Sicherheit keine der schönsten Städte Lateinamerikas, hat aber trotzdem einiges zu bieten. Vor allem das Innenstadtviertel La Candelaria lohnt sich zu erkunden. Hier hast du neben Geschäften für alles Mögliche auch viele Hotels, Bars und Restaurants. Außerdem findest du hier schön erhaltene Häuser und Kirchen aus vergangenen Jahrhunderten.
Mitten in Kolumbien, wo man es nun wirklich nicht erwartet, gibt es eine wüstenartige Landschaft, die du unbedingt besuchen solltest, wenn du auf bizarre Fels- und Sandformationen stehst. Du kannst auf Wanderwegen in die Landschaft eintauchen und die mit Kakteen und anderen skurrilen Wüstengewächsen gesprenkelte Landschaft genießen.
Nimm auf jeden Fall genug Wasser mit, denn es kann heiß werden. Außerdem solltest du wegen der Dornen und des Sandes festes Schuhwerk wählen, auch wenn bei der Hitze Sandalen attraktiver erscheinen. Entlang der Straße gibt es mehrere kleine Restaurants, wo du neben Wasser und den üblichen Softdrinks auch sehr leckere Säfte und etwas zu essen bekommst.
Der nächstgelegene Ort heißt Villavieja. Er hat eine kleine hübsche Plaza mit vielen Bäumen und einer ansehnlichen Kirche. Der Ort ist angenehm ruhig und eine gute Wahl dein Lager aufzuschlagen, denn hier gibt es Hotels, Hostels, Restaurants und Minimärkte. Außerdem kannst du hier Taxis oder Touren in die Wüste buchen. Der Ort liegt ca. eine Stunde von Neiva entfernt.
Es gibt in Villavieja und an der Straße in die Tatacoa-Wüste eine Vielzahl an kleinen Restaurants. Wir haben mehrere ausprobiert und in allen haben wir einfache aber leckere Gerichte für wenig Geld bekommen.
Du kannst entweder in Villavieja oder in der Tatacoa selbst wohnen. Wir haben uns für eine Unterkunft im Ort entschieden:
Wenn du anstatt in Villavieja lieber in einer Großstadt Quartier beziehen möchtest um die Tatacoa Wüste zu besuchen, dann ist Neiva die einzige Option. Neiva liegt ca. eine Stunde von Villavieja und der Wüste entfernt. Hier hast du eine große Auswahl an Einkaufsmöglichkeiten, Hotels und Restaurants wie auch gute Verkehrsanbindungen z.B. nach Bogotá und San Agustín.
San Agustín ist ein entspannter kleiner Ort mit größtenteils einstöckigen Häusern und der obligatorischen Plaza im Zentrum. Es gibt aber zwei wirklich überzeugende Gründe hierher zu kommen. Zum einen ist die Landschaft hier traumhaft schön mit üppig grünen Bergen und einer großen Anzahl an teilweise spektakulären Wasserfällen. Besonders sehenswert sind der ca. 400 m hohe Salto de Bordones und der Salto de Mortiño, an den du ganz nah herangehen kannst und einen schwindelerregenden Blick nach unten hast. Für besonders Mutige (ich nicht!!!) gibt es auch eine Schaukel, die dich über dem Abgrund schweben lässt.
Der zweite und vielleicht entscheidende Grund hierher zu kommen sind die archäologischen Stätten mit ihren steinernen Figuren und Gräbern, von denen man viele besichtigen kann. Die meisten dieser definitiv sehenswerten Figuren findest du im Parque Arqueológico etwas außerhalb von San Agustín. Hier kannst du auf gut markierten und gepflasterten Wanderwegen fünf Ansammlungen von Figuren bzw. Figuren und Gräbern bewundern. Dabei gehst du durch die schöne tropische Vegetation und von der höchstgelegenen Stätte hast du einen super Blick auf die Berge der Umgebung.
Besonders sehenswert sind die in Stein gehauenen Figuren, Gesichter und Tierdarstellungen, die von einem Bach um- und überspült werden.
Neben dem Parque Arqueológico gibt noch weitere Stätten. Wenn es deine Zeit und Reiseplanung erlauben, würde ich dir noch Alto de los Idolos und Alto de las Piedras empfehlen, denn hier kannst du ganz besondere Exemplare der Figuren bestaunen.
Den Parque Arqueológico sowie den Salto de Mortiño kannst du problemlos mit dem Mietwagen oder Taxi von San Agustín aus erreichen. Bei den anderen Stätten ist das etwas schwieriger, da die Straßen größtenteils nicht gepflastert sind und vor allem nach Regen in einem erbärmlichen Zustand. Wir haben deswegen die Wasserfälle, Alto de los Idolos und Alto de las Piedras im Rahmen einer Tour besucht.
Salento ist der ideale Ausgangspunkt um die Kaffeeregion Kolumbiens zu erkunden. Der Ort an sich ist wunderschön mit gut instandgehaltenen bunten Häusern, vielen Kunsthandwerksläden, Hotels, Hostels und Restaurants. Kaffeefincas wie El Ocaso (siehe unten) oder das Valle de Cocora (ebenfalls siehe unten) sind von hier aus gut erreichbar, egal ob du über ein eigenes Auto verfügst oder auf öffentlichen Transport angewiesen bist. Salento bekommt seinen Teil an Touristen ab, d.h. du bist hier als Reisende(r) nicht allein. Solltest du lieber einen ruhigeren und weniger touristischen Ort vorziehen, dann könnte Filandia (nochmals siehe unten) eine brauchbare Alternative sein.
Hier wachsen die höchsten Palmen der Welt. Vom Ort Cocora aus, den du mit Taxi, Sammeltaxi oder eigenem Auto nach ca. einer halben Stunde von Salento aus erreichst, gibt es Wanderwege in die Berge und die Palmenhaine, so dass du die Höhe dieser Palmen auch wirklich würdigen kannst. Allein der Landschaft wegen lohnt sich der Weg hierher, die Palmen sind dann aber noch das Sahnehäubchen. Die Wanderwege liegen auf Privatgelände, so dass du einen kleinen Obolus entrichten musst. Wer nicht gut zu Fuß ist, kann sich auch ein Pferd chartern.
Diese Kaffeefinca liegt ca. 15 Minuten mit dem Auto von Salento entfernt in einer traumhaften Landschaft. Es werden sehr informative Führungen durch die Finca angeboten, auf denen du alles über Anbau und Verarbeitung des Kaffees erfährst. Natürlich endet die Tourt mit einer Kaffeeprobe. Führungen auf englischer Sprache gibt es mehrmals pro Tag, du kannst sie über dein Hotel buchen oder direkt vor Ort; Preis COP 20.000,– p.P. (ca. €5,30; Stand Juli 2019).
Unweit von Salento (ca. 20 km) liegt ein weiterer kleiner Kaffeeort. Filandia verfügt ebenfalls über viele schöne bunte Häuser und einen sehr dekorativen zentralen Platz. Außerdem gibt es einige Aussichtspunkte (miradores), von denen aus man die umliegende Landschaft genießen kann. Wenn dir Salento zu touristisch ist, kannst du auch hier dein Lager für die Kaffeeregion aufschlagen.
Der Río Claro ist ein Nebenfluss des Río Magdalena und namensgebend für die Reserva Natural Cañon de Río Claro. Dies ist ein privat geführtes Naturschutzgebiet, in dem du hautnah die tropische Natur erleben kannst. Du kannst hier auf einem befestigten Weg entlang des Flusses spazierengehen, Ausblicke genießen sowie Vögel und Schmetterlinge beobachten. Außerdem gibt es an zwei Stellen die Möglichkeit im Fluss zu baden. Eintrittspreis: COP 15.000 p.P. (ca. € 4,–; Stand August 2019).
Die Reserva bietet zusätzlich noch die Möglichkeit zu Canopy-Touren, Raften und Höhlenerkundungen. Ein Hotel gibt es in der Reserva ebenfalls, dies ist aber über Internet nicht buchbar.
Besonders empfehlenswert ist auch eine Bootstour auf dem Río Magdalena bei der Mündung des Río Claro. Hier kannst du Affen, Leguane sowie viele unterschiedliche Vögel beobachten und natürlich die schöne Landschaft genießen. Die Touren starten an dem Malecón Turístico in El Triunfo. Am besten arrangierst du eine Tour vom Hotel aus, denn der Tourismus steckt hier noch ziemlich in den Kinderschuhen.
Villa de Leyva gilt als einer der schönsten Orte Kolumbiens. Hier findest du ein geschlossenes Ensemble an historischen Gebäuden. Neubauten werden ebenfalls im alten Stil errichtet, mit weißen Fassaden und zumeist dunkelgrünen Fensterrahmen, Türen und Balkonen. Außerdem hat Villa de Leyva den größten gepflasterten Platz Kolumbiens, auf dem viele, nicht nur Kinder, bunte Drachen steigen lassen. Sämtliche Straßen im Innenstadtbereich sind mit Kopfstein gepflastert. Und nicht zuletzt hat die Stadt unzählige Restaurants, Bars und Cafés. Versäume nicht Schokolade, Bier (Hisca) und Eis (Cacao, siehe unten), die hier produziert werden, zu probieren.
Casa Terracotta (Casa de Barro): Wer auf die Architektur von Gaudí und Hundertwasser steht, sollte sich dieses skurrile Gebäude nicht entgehen lassen. Manche sagen, es sähe aus wie ein liegender Dinosaurier. Auf jeden Fall lohnt es sich das Gebäude von außen und innen anzuschauen mit all seinen höhlenartigen Räumen und eisernen Dekoartikeln, von denen die meisten irgendwie insektenartig sind. Ungefähr ein Kilometer außerhalb von Villa de Leyva gelegen. Man geht die Carrera 12 hinaus und biegt dann in einen unbefestigten Weg ab. Eintritt COP 10.000 p.P. (ca. € 2,65; Stand August 2019).
Die Insel San Andrés liegt nur ca. 60 km vor der Küste Nicaraguas, gehört aber zu Kolumbien. Neben Spanisch wird hier auch viel Englisch gesprochen, allerding die oft schwer verständliche kreolische Variante. Die Insel bietet Strände, Palmen, Schnorchel- und Tauchmöglichkeiten sowie einige gute Restaurants, die vor allem Fisch und Meeresfrüchte auf den Teller bringen. Das karibische Flair der Insel mit der üppig grünen Landschaft und den bunten Holzhäusern würde allerdings besser zur Geltung kommen, wenn es nicht so viele heruntergekommenne Häuser und Bauruinen gäbe. Auch ist die Insel im Vergleich zum sehr sauberen kolumbianischen Hochland ziemlich dreckig.
Schöne Strände gibt es direkt am Hauptort und nördlich von San Luis an der Ostküste. Die Insel ist zollfreies Gebiet, so dass die Innenstadt voll ist von Duty-free Läden. San Andrés ist nicht sonderlich groß und während der kolumbianischen Hauptreisezeiten (Dezember, Januar, August) sehr voll.
Um die Insel kennenzulernen kannst du dir eine Mula mieten. Das ist eine Art Golfwagen mit Mopedmotor. Es gibt sie zwei- oder mehrsitzig und die Höchstgeschwindigkeit von ca. 50 km/h ist für die Insel absolut hinreichend.
San Andrés wird von mehreren kolumbianischen Städten und von unterschiedlichen Fluggesellschaften angeflogen. Es gibt auch Direktflüge nach Panama und zur Nachbarinsel Providencia.
Cartagena de Indias gehört mit Sicherheit zu den schönsten Städten Lateinamerikas, wenn nicht sogar der ganzen Welt. Hier findest du eine bunte und lebendige Altstadt umringt von einer fast komplett erhaltenen Stadtmauer. Du kannst auf dieser Stadtmauer spazieren gehen mit der Altstadt auf der einen und dem karibischen Meer auf der anderen Seite. In den Altstadtvierteln findest du unzählige bunte und schön restaurierte historische Gebäude mit den typischen hölzernen Balkonen, dazu eindrucksvolle Sakralbauten, palmenbestandene Plätze und eine riesige Auswahl an Restaurants, Cafés und Bars.
Die drei Viertel der Altstadt mit jeweils eigenem Charakter sind:
El Centro ist, wie der Name schon sagt, das eigentliche und ursprüngliche Stadtzentrum mit den dazugehörigen Repräsentationsbauten. Hier findest du den zentralen Platz (Plaza Bolívar), die Kathedrale, den Palast der Inquisition, das Stadttor mit Uhrenturm und viele andere bedeutende und besuchenswerte Gebäude.
Das Viertel San Diego schließt an El Centro an und die beiden gehen ineinander über. Wo die genaue Grenze liegt, ist nicht erkennbar. San Diego besticht vor allem duch die vielen gut restaurierten Bürgerhäuser mit ihren Holzbalkonen. Die meisten Restaurants und Boutique Hotels findest du hier.
In Getsemaní findest du auch viele alte Häuser, aber mit bescheidenerer Architektur. Hier sind noch nicht alle Häuser restauriert, jedoch gibt es auch hier eine Vielzahl an Hotels, Hostels, Restaurants und Bars. Dieses Viertel ist enorm bunt und es bringt Spaß zu entdecken, was die Straßen und Gassen zu bieten haben. Versäume nicht die „enge Gasse“, El Callejon Angosto, mit den bunten Schirmen zu besuchen. Die meisten Lokale findest du zwischen Plaza de la Santíssima Trinidad und Calle Trepita y Media.
Etwas außerhalb, aber fußläufig von der Altstadt erreichbar, liegt das Castillo de San Felipe. Diese gigantische Festungsanlage ist die größte ihrer Art in den ehemaligen spanischen Kolonien und wurde niemals eingenommen. Viel Spaß beim Erkunden und verlauf dich nicht!
Wenn du noch Geld übrig hast und genug von historischen Gemäuern, kannst du in das Einkaufszentrum La Serrezuela gehen. Allein wegen der Architektur lohnt es sich. Im Inneren befindet sich eine Art Arena oder Amphitheater, während die Geschäfte, Restaurants und Cafés auf mehreren Ebenen ringsherum angeordnet sind. Außerdem hast von der obersten Ebene, wo sich eine Anzahl eher gehobener Lokalitäten befindet, einen schönen Blick auf Altstadt, Festung und Karibik. Es liegt am Rande von San Diego direkt an der Stadtmauer.
Wir haben am Flughafen Bogotás einen Wagen angemietet und die Tatacoa-Wüste, San Agustín, Neiva, die Zona Cafetera, Río Claro und Villa de Leyva auf eigene Faust besucht. Nach San Andrés und Cartagena sind wir mit dem Flugzeug gereist. Die folgenden Strecken haben wir mit dem Auto zurückgelegt. Die Straßen sind in der Regel in gutem Zustand, aber auch gebührenpflichtig sowie viel befahren und mit zahlreichen Baustellen. Plane also ausreichend Zeit ein, vor allem wenn die Strecke durch die Berge führt. Wenn du mit einem Navi reist, solltest du aufpassen, dass dir das Gerät Strecken mit asphaltierten Straßen heraussucht. Ursprünglich wollten wir von San Agustín nach Popayán fahren, aber wegen starken Regens war das zu der Zeit nicht möglich.
… und hier findest du noch mehr Bilder von Kolumbien.
Wenn du noch Fragen oder Anmerkungen hast, schreib mir doch unter Kontakte.
Einfach toll!!! Danke für eure sachliche, positive Darstellung von Kolumbien!
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