Reiseziele, Tipps, Infos und Bilder
Du suchst ein Reiseziel, das nicht von Touristenmassen überlaufen ist? Du interessierst dich für Kultur und Architektur, liebst alte Städte, Burgen und antike Ruinen? Du möchtest dich aber auch erholen und gut essen? Dann komm nach Albanien und entdecke ein Land, das viel bietet, aber noch wenig besucht wird. Hier findest du Reisetipps zu Albanien für einen gleichermaßen spannenden und entspannten Urlaub. Außerdem könnten dich Mazedonien (Republik Nordmazedonien) und der Westen Ungarns interessieren.
Albanien hat eigentlich alles, was ein Reiseland braucht: eine dynamische Metropole, historische alte Städte, archäologische Stätten, Strände zum Baden und viel, viel Natur. Wir haben Albanien in 15 Tagen bereist und die folgenden Orte besucht:
Wir sind mit dem eigenen Auto gereist und haben neben Albanien auch Mazedonien und Kosovo besucht. Eingereist sind wir von Ohrid in der Republik Nordmazedonien aus, so dass unsere erste Station in Albanien Korçë im Süden des Landes war. Ausgereist sind wir von Shkodër im Norden nach Prizren in Kosovo. Diese Strecke dauert etwa drei Stunden und ist traumhaft schön. Übernachtet haben wir in Korçë, Gjirokastër, Ksamil, Berat, Tirana und Shkodër. Die Fahrzeiten betragen zwischen ca. zwei Stunden (Gjirokastër – Ksamil, inkl. Besuch des Blauen Auges) und viereinhalb Stunden (Ksamil – Berat über Küstenstraße).
Korçë ist eine Kleinstadt im Südosten des Landes in der Nähe der Grenze zu Mazedonien und Griechenland. Sehenswert ist vor allem das Basarviertel, das heute voll ist mit Cafés und Restaurants. Die alten Häuser sind schön restauriert und abends tobt hier das Leben. In oder vor vielen Läden gibt es Live-Musik.
Unweit des Basarviertels steht die alte Moschee, die auf das späte 15. Jahrhundert zurückgeht. Von dort ist es nicht weit zur orthodoxen Kathedrale, die als die größte Albaniens gilt. Bei der Kathedrale beginnt eine der wichtigsten Straßen der Stadt, der Bulevardi Republika. Dieser Boulevard ist gesäumt von alten Bäumen, vielen Geschäften und Restaurants der eher stylisheren Sorte.
Gegenüber der Kathedrale geht die Fußgängerzone von dem Bulevardi Republika ab. Sie endet bei dem Theater, das trotz seiner 70er Jahre Architektur ein Blick bzw. Foto wert ist. Die Fassade besteht aus zwei großen und unzähligen kleinen Masken. In der Fußgängerzone sind außerdem einige weitere sehenswerte Gebäude, wie z.B. das Bildungsmuseum und das Haus einer rumänischen Familie, in dem heute auch ein Museum untergebracht ist.
Du wirst in Korçë definitiv nicht verhungern oder verdursten. Die Café-, Bar- und Restaurantszene konzentriert sich auf zwei Areale, das Basarviertel und den Bulevardi Republika. In beiden hast du die Qual der Wahl.
Hier findest du alles, was ein Top-Reiseziel ausmacht: eine traumhafte Lage, historische Gebäude und jede Menge Flair. Die UNESCO-Welterbestätte Gjirokastër darfst du nicht verpassen, wenn du nach Albanien reist. Der für Touris interessante Teil ist die Altstadt und hier sind es wiederum drei Teile, die besichtigt werden wollen. Zum ersten ist da das alte Basar-Viertel mit seinen vollständig restaurierten Häusern, in denen heute Cafés, Restaurants und Andenkenläden untergebracht sind. Hier liegt auch die Moschee, die abends schön angeleuchtet ist.
Oberhalb des Basar-Viertels thront die alte Festung über der Stadt. Sie ist großenteils noch gut erhalten. Von hier hast du einen erstklassigen Blick auf die Altstadt, das Tal und die umliegenden Berge. Innerhalb der Burg befindet sich eine Sammlung von historischem Kriegsgerät, hauptsächlich alte Geschütze, aber auch ein kleiner Panzer aus dem 2. Weltkrieg und das Wrack eines amerikanischen Militärflugzeugs sind zu sehen.
Schließlich lohnt es sich noch durch die Gassen des dem Basars gegenüberliegenden Viertels zu gehen. Hier findest du noch einige schöne alte Wohnhäuser reicher Familien aus vergangenen Zeiten, so z.B. das gelbe Fico-Haus mit seinen Schnitzereien oder das ehemalige Wohnhaus des Schriftstellers Ismail Kadare. Viele dieser Häuser sind in dem für die Stadt typischen Stil erbaut. Sie haben einen unteren Teil aus Naturstein, während der obere weiß verputzt ist. Dazu kommen weite Dachüberhänge, die oft von Holzbalken gestützt werden. Viele dieser Häuser haben hohe Torbögen und auch viele der Fenster sind mit Bögen versehen. Die Dächer sind mit flachen Natursteinen gedeckt. Um diese alten Häusern von Nahem bewundern zu können, musst du aber viele Wege hoch und wieder runter gehen. Deine Waden werden sich freuen!
Das Blauer Auge (siehe auch Titelbild) ist eine Quelle, die einen kleinen Teich mit unglaublich schönen Farben produziert. Dies ist ein optisches Highlight in der ansonsten eher rauhen Berglandschaft, das du deinen Augen und deiner Kamera unbedingt gönnen solltest. Von der Straße, die Gjirokastër und Sarandë verbindet, führt ein etwas holpriger Weg zu dem Parkplatz (gebührenpflichtig). Von dort sind es nur ein paar Meter zum Blauen Auge. In der Hochsaison ist es hier gut besucht, dafür gibt es auch Snack- und Andenkenstände.
Ksamil ist ein Badeort an der albanischen Riviera. Der Ort an sich ist nicht allzu groß, hat aber alles, was ein Badeort braucht: Strände zum Baden, Unterkünfte aller Preisklassen, Restaurants en masse sowie Shopping-Möglichkeiten. Es gibt hier auch eine ziemlich lange Uferpromenade, die vom nördlichen Ende bis ins Zentrum führt. Am südlichen, zentrumsnahen Teil der Promenade findest du eine Reihe schöner Restaurants mit Terrassen direkt am Meer. Abends kannst du zuschauen, wie die Sonne hinter den vorgelagerten Inseln untergeht, und dir die hier sehr populären Meeresfrüchte schmecken lassen.
Die folgenden drei Restaurants liegen alle an der Promenade direkt nebeneinander und haben alle eine schöne Terrasse direkt am Meer. Auch die Speisekarten ähneln sich mit dem Focus auf Fisch und Meeresfrüchten:
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Nur ein paar Kilometer südlich von dem Urlaubsort Ksamil liegt die Ausgrabungsstätte Butrint. Sie gilt als eine der bedeutensten antiken Fundstätten der Region. Hier gibt es Überreste aus griechischer, römischer, byzantinischer, mittelalterlicher, venezianischer und osmanischer Zeit zu bewundern. Besonders das Amphitheater, die Basilika und die venezianische Burg auf dem Hügel sind beeindruckend. Außerdem gibt es Überreste von Sakralbauten wie von Wohnhäusern, ein Seetor aus hellenistischer Zeit sowie das Löwentor.
Diese archäologische Stätte ist sehr angenehm zu erkunden, weil du größtenteils im Schatten der Bäume von Fundstätte zu Fundstätte gehst. Darüber hinaus hast du sehr schöne Perspektiven auf die umgebenden Berge und Gewässer. Außerhalb der eigentlichen Stätte befinden sich noch Befestigungsanlagen aus venezianischer und osmanischer Zeit. Am höchsten Punkt der Anlage liegt die venezianische Burg. Darin befindet sich ein Museum mit Fundstücken sowie Illustrationen. Neben der Burg lädt ein hübsches kleines Café mit überdachter Terrasse zum Ausruhen ein. Eintritt: 1000 Lek (ca. 8 €) p.P., Stand Juli 2021. Parkplätze direkt am Eingang.
Wie auch Gjirokastër ist Berat eine Kleinstadt, die als UNESCO-Welterbe gelistet ist. Berühmt ist Berat für seine traditionellen Häuser, die in den Hang gebaut sind und durch ihre vielen Fenster auffallen. Im Wesentlichen gibt es in Berat vier Bereiche, die einen Besuch lohnen: die beiden Altstadtteile Mangalem und Gorica, die Burganlage Kalaja und die Neustadt.
Vor allem in Mangalem findest du die berühmten, in den Hang gebauten Häuser. Sie bestehen hauptsächlich aus Naturstein und oft ist nur der obere Teil verputzt. Dazwischen verlaufen viele, zum Teil enge und holprige Gassen. Am unteren Rand des Viertels findest du zwei Moscheen, wobei vor allem die nahe dem Flussufer gelegene Moschee der Junggeselllen (Xhamia e Beqarëve) mit ihren Malereien an der Fassade sehenswert ist.
Auf der anderen Seite des Flusses Osum, durch zwei Fußgängerbrücken mit Mangalem verbunden, liegt Gorica. Dies ist der traditionell christliche Teil der Stadt. Auch hier sieht man viele alte Häuser, die in den Hang hinein gebaut wurden. Insgesamt ist dieser Stadtteil kleiner und wirkt bescheidener.
Ein absolutes Highlight in Berat ist die Burg Kalaja, die über der Stadt und dem Tal thront. Die Mauern sind noch weitestgehend erhalten. Neben den Befestigungsanlagen kannst du auch die Überreste der Zisterne, einer Moschee und mehrerer Kirchen besichtigen. Vor allem die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit ist gut erhalten und sehr fotogen. Innerhalb der Burg befinden sich auch noch einige traditionelle Wohnhäuser, von denen viele restauriert sind und inzwischen Cafés, Restaurants oder Hotels beherbergen. Von der Burg aus hast du einen traumhaften Blick auf die Stadt, das Tal und die umliegenden Berge. Eintritt für die Burg: 300 Lek p.P. (ca. € 2,50; Stand Juli 2021). Du kannst natürlich zu der Burg hochlaufen oder auch mit dem Auto fahren. Parkplätze gibt es vor dem Eingangstor (kostenfrei).
Schließlich gibt es noch den modernen Teil der Stadt. Dieser schließt sich an das Altstadtviertel Mangalem an. Gegenüber der Moschee der Junggesellen beginnt die Fußgängerzone, die auf der einen Seite von einem Park gesäumt wird und auf der anderen von einer Reihe gut besuchter Cafés. Interessant sind im neuen Teil ansonsten nur noch die große christlich-orthodoxe Kirche und das schon von Weitem sichtbare Universitätsgebäude mit seiner Kuppel. Der Rest ist langweilig bis hässlich.
Nurellari Winery: Albanien produziert zum Teil hervorragenden Wein, auch wenn dieser im Ausland kaum bekannt ist. Ein Zentrum des albanischen Weinbaus ist die Region um Berat. Ein junger und kreativer Produzent ist Nurellari. Hier werden aus autochthonen Rebsorten köstliche Weine gezaubert. Weinprobe mit 3 Weinen (weiß, rosé, rot), ein Dessertwein sowie Käse- und Aufschnittplatte: 1400 Lek p.P. (ca. €11,40; Stand Juli 2021). Die Winery liegt ein paar Kilometer außerhalb von Berat. Am besten charterst du dir ein Taxi. Wir haben es uns vom Touren-Operator Vato organisieren lassen (www.vato.al; Rruga Mihal Komnena).
Tirana ist die lebendige Hauptstadt und einzige wirkliche Metropole des Landes. Du findest hier keine gewachsene historische Altstadt, dafür alles andere, was eine Großstadt ausmacht. Die Architektur ist vielfältig und spannend, die Café- und Restaurantszene dynamisch und Einkaufsmöglichkeiten gibt es reichlich.
Das Zentrum der Stadt befindet sich um den Skanderbeg-Platz herum. Auf diesem großen zentralen Platz steht die obligatorische Statue des albanischen Nationalhelden Skanderbeg. Außerdem stehen hier viele Regierungsgebäude, die hübsche Ethem-Bey-Moschee, ein Uhrenturm, Museen und die Oper. In der näheren Umgebung gibt es auch ein großes Einkaufszentrum, die orthodoxe Kathedrale mit ihrem separaten Glockenturm und eine weitere große Moschee.
Wenn du von dem Skanderbeg-Platz in Richtung Fluss gehst, kommst du zur Fußgängerzone mit zahlreichen Cafés und Restaurants. Am Anfang der Fußgängerzone steht die etwas seltsame Skulptur eines japanischen Künstlers: Reja – The Cloud. Diese Skulptur besteht eigentlich nur aus weißem Gestänge, auf dem man herumkraxeln kann. Im Inneren befindet sich eine Art Pavillon. Wie so oft bei moderner Kunst reichen die Reaktionen auf die Skulptur von Begeisterung über Gleichgültigkeit bis Fassungslosigkeit. Die Fußgängerzone endet bei dem großen Toptani Einkaufszentrum. Kurz davor liegen die Reste der alten Burg (Kalaja Tiranes). In einem Teil davon haben sich Restaurants, Cafés und Weinbars angesiedelt.
Albanien ist berühmt und berüchtigt für seine Bunker, die während der kommunistischen Diktatur errrichtet wurden. Zwei besondere Exemplare findest du hier in Tirana. Im Stadtzentrum befindet sich Bunk’Art2. Das ist der ehemalige Atombunker des Innenministeriums. Er wurde 1986 fertiggestellt, wurde aber nie vom Ministerium für seine Zwecke benutzt. Heute kannst du ihn besichtigen. In den unterirdischen Räumen befindet sich eine Ausstellung, die sich hauptsächlich mit der Geschichte der Polizei in Albanien und der Unterdrückung während der kommunistischen Epoche befasst. Absolut eindrucksvoll! Du kannst das unterirdische Büro des Innenministers inklusive Schlafraum besuchen, wie auch die Dekontaminationskammern. Eintritt: 500 Lek p.P. (ca. €4; Stand Juli 2021). Ein weiterer derartiger Bunker befindet sich am Rande der Stadt.
Im Stadtzentrum herrscht rege Bautätigkeit. Zahlreiche Hochhäuser sind entstanden oder noch im Bau befindlich. Für Anhänger moderner Architektur lohnt sich auf jeden all ein Besuch, denn einige der modernen Hochhäuser sind definitiv sehenswert. Du solltest unbedingt einmal bei Dunkelheit in das Zentrum gehen. Dann sind viele der Gebäude, z.B. die Ethem-Bey-Moschee, schön erleuchtet.
Wenn du vom Zentrum aus über den Fluss gehst, kommst du ins Blloku-Viertel. Hier konzentriert sich die Café- und Bar-Szene. Außerdem sind hier viele Geschäfte und Boutiquen internationaler Labels des eher höherpreisigen Segments zu finden.
Mit Neuer Basar (Pazari i Ri) wird das Stadtviertel bezeichnet, das sich im Nordwesten an das Zentrum anschließt mit dem eigentlichen Markt in der Mitte. Auch hier gibt es eine kleine Fußgängerzone, den überdachten Markt sowie zahlreiche Cafés und Restaurants.
Shkodër liegt im Norden des Landes nahe der Grenze zu Montenegro am Skutari-See. Sie hat zwar nur wenige touristische Highlights, ist aber eine insgesamt sehr angenehme Stadt. Vor allem der Innenstadtbereich mit seiner langen, von Cafés gesäumten Fußgängerzone macht einen Aufenthalt lohnenswert. Am einen Ende der Fußgängerzone liegt der Platz Sheshi 2 Prilli. Hier stehen einige interessante Skulpturen in einem kleinen Park.
Die wesentliche Sehenswürdigkeit der Stadt ist die ca. 3 km außerhalb gelegene Burg Kalaja Rozafa. Die Verteidigungsanlagen der Burg sind noch gut erhalten und auch die Reste einiger Gebäude im Burginneren lassen sich besichtigen. Vor allem hast du aber einen traumhaften Blick von der Burg auf die Stadt, den Skutari-See und die umgebende Landschaft. Du kannst mit dem Auto relativ weit hoch fahren, auch wenn die Straße teilweise schmal, holperig und ihr Verlauf nicht immer eindeutig ist. Eintritt: 40 Lek p.P. (ca. €0,30; Stand Juli 2021).
Shkodër liegt zwar am Skutari-See, hat aber keine Uferpromenade. Um direkt an den See zu kommen solltest du ein Auto oder Fahrrad nehmen und in Richtung Shirokë und Zogaj fahren. Die Straße beginnt an dem Kreisel unterhalb der Burg und führt bis Zogaj die ganze Zeit am See entlang. Vor allem in Shirokë, aber auch in Zogaj und auf dem Weg dorthin, gibt es einige Lokale mit Terrassen und Seeblick.
Albanisch ist eine indo-europäische Sprache, d.h. mit den meisten anderen Sprachen in Europa verwandt. Es gibt aber keine andere Sprache, die nah mit dem Albanischen verwandt ist, so dass du wahrscheinlich kaum Wörter finden wirst, die dir bekannt vorkommen. Eine Sache, die auf den ersten Blick verwirrt, ist, dass vor allem Ortsnamen mal hinten mit „a“ geschrieben werden (z.B. Tirana, Korça), mal aber auch mit „ë“ (z.B. Tiranë, Korçë). Die Erklärung hierfür ist ziemlich simpel. Im Albanischen ist der bestimmte Artikel (der, die, das etc.) am Wortende. „Tirana“ ist also die Hauptstadt mit dem bestimmten Artikel, „Tiranë“ ohne. Wann man welche Form verwendet, ist mir auch nicht so ganz klar. Somit findest du in diesem Artikel manchmal die bestimmte, manchmal die unbestimmte Form.
Albanien kannst du gut mit dem eigenen Auto oder einem Mietwagen bereisen. Dann bist du unabhängig und flexibel. Du solltest dich aber seelisch auf die Fahrweise der Einheimischen einstellen. Wie auch in anderen südosteuropäischen, asiatischen und lateinamerikanischen Ländern betrachten viele albanische Autofahrer Verkehrsregeln eher als Kann-Bestimmungen und verhalten sich so, als gäbe es keine anderen Verkehrsteilnehmer außer ihnen. Du solltest also immer mit Manövern rechnen, die nicht den Verkehrsregeln oder dem gesunden Menschenverstand entsprechen.
Wenn du noch Fragen oder Anmerkungen hast, schreib mir doch über Kontakt.