Reiseziele, Tipps, Infos und Bilder
Eine Reise nach Italien ist doch immer eine gute Idee, oder? Das Land ist schön und vielfältig, an manchen Orten allerdings auch ziemlich überlaufen. Die Region Apulien im Süden des Landes haben viele jedoch nicht auf dem Schirm. Zu unrecht! Hier bekommst du ein paar Reisetipps für Apulien. Es sind meine persönlichen Highlights einer Reise in diesen Teil des Südens Italiens. Außerdem könnten dich noch Albanien und Madeira interessieren.
Wir waren im April 2022 in Apulien und haben die Region zwei Wochen mit einem Mietwagen bereist. Dabei haben wir die folgenden Orte besucht:
Das ist Italien vom Feinsten! Eine verwinkelte Altstadt mit engen Gassen, wo es an jeder Ecke etwas zu entdecken gibt. Dazu ein Stadttor und Reste der Stadtbefestigung, gemütliche kleine Restaurants und Bars sowie Jahrhunderte alte Kirchen. Das Besondere an Polignano a Mare ist aber die Lage des Ortes direkt auf den von Grotten zersetzen Felsklippen. Im Altstadtbereich gibt es mehrere Terrassen, die unerwartet den Blick auf das Meer freigeben. Direkt neben bzw. unterhalb der Altstadt liegt die Lama Monachile (siehe auch Titelbild), ein Steinstrand, der von Felswänden eingerahmt ist. Den besten Blick auf die Bucht hast du von der Brücke, die darüber hinweg führt. Diese Brücke musst du auch nehmen, wenn du die Statue des Musikers Domenico Madugno („Volare o o o“) bewundern willst. Den Text zu diesem berühmten Lied findest du übrigens in Form von Lichterketten über der Via Roma.
In der Innenstadt und den Straßen ringsherum sind die Parkplätze rar und kostenpflichtig (blaue Markierung) bzw. nur für Anwohner (gelbe Markierung). Kostenfreie Parkplätze gibt es am Bahnhof, ca. 10 Gehminuten von der Altstadt entfernt. Wenn du von der Schnellstraße Bari-Brindisi (SS16) kommst, fährst du unter der Bahnunterführung durch und biegst dann am Kreisverkehr scharf rechts ab. Wenn du am Bahnhofsgebäude vorbei fährst, kommst du zu einem recht großen Parkplatz.
Schlumpfhausen liegt in Italien! Jeden Moment, so glaubt man, müsste eine kleine blauhäutige Figur aus ihrer Behausung treten. „Trulli“ heißen diese weißgetünchten Häuschen mit den runden, spitzen Dächern. Und von denen gibt es in dem Ort Alberobello unzählige. Wenn du auf der Terrasse der Piazza del Populo stehst, schaust du auf ein Meer spitzer Dächer, die sich den gegenüberliegenden Hang hinaufziehen. Diese Trulli gibt es nicht nur in Alberobello, aber nirgends gibt es so viele von ihnen, die hier eng an eng stehen. Sogar eine Kirche ist im Trulli-Stil gebaut.
Die vermeintlichen blauhäutigen Bewohner haben wir nicht zu Gesicht bekommen, dafür aber unzählige Tagestouristen, die die glücklicherweise autofreien Gassen bevölkern. Eine Vielzahl der Trulli beherrbergen somit auch auf Touristen ausgerichtete Geschäfte mit entsprechenden Waren und Preisen. Aber trotz der Touristen ist ein Besuch absolut lohnenswert.
Keine 10 Kilometer von Alberobello entfernt liegt der Ort Locorotondo. Auf dem Weg gibt es vereinzelt weitere Trulli zu sehen, so dass du nicht auf die Idee kommst, das alles nur geträumt zu haben. Das Ortszentrum Locorotondos liegt auf einer Hügelkuppe und ist, wie der Name andeutet, ziemlich rund. Der Ortskern ist autofrei. Die vierrädrigen Lieblinge würden sowieso nicht durch die engen Gassen passen. Alle Häuser sind weiß getüncht und oft mit Blumentöpfen geschmückt. Lass dich einfach durch die Gassen treiben! Am Rande des Centro Storico hast du von Terrassen aus einen schönen Blick auf die Landschaft des Valle d’Itria.
Nur ein paar Kilometer südlich von Polignano a Mare liegt Monopoli. Diese Stadt hat ebenfalls eine hübsche verwinkelte Altstadt mit engen Gassen und kleinen Plätzen. Die Besonderheit ist hier aber der kleine Hafen, der direkt an die Altstadt angrenzt. Den Eingang zum Hafen bewacht ein altes Kastell, in dem es wechselnde Ausstellungen gibt. Von dort kannst du auf einer Uferpromenade spazierengehen, das Meer auf der einen Seite und das Centro Storico auf der anderen.
Circa 30 Kilometer von Monopoli entfernt liegt die Stadt Ostuni. Sie liegt auf einem Hügel mit Blick auf die umgebende Landschaft und das nicht allzu weit entfernte Meer. Natürlich bekommst du auch hier die übliche verwinkelte Altstadt, wo die meisten Häuser weiß getüncht sind. Der Hammer ist hier aber die monumentale Kathedrale mit ihrem großen runden und reich verzierten Rosettenfenster. Gegenüber von dem Eingang zur Kathedrale überbrückt der Arco Scoppa den Weg, ein überdachter Gang, der zwei kirchliche Gebäude miteinander verbindet. Du kannst dich in Ostuni wie in den anderen Städten der Region einfach durch die zahlreichen Gassen treiben lassen. Wenn du aber den direkten Weg nehmen willst ohne eine der Sehenswürdigkeiten zu verpassen, dann startest du einfach am Freiheitsplatz (Piazza della Libertà) mit der hohen Oronzo-Säule und folgst der Via Cattedrale mit den zahlreichen Restaurants und Geschäften nach oben bis zur Kathedrale, dem Arco Scoppa und einem Ausssichtpunkt mit Blick bis hin zur Adria.
Lecce ist die größte Stadt der Region Salento, dem südlichen Teil Apuliens. Die Stadt wird geprägt durch ihre allgegenwärtige Barockarchitektur. Wenn du keine genaue Vorstellung hast, was den Barock ausmacht, dann schau dir die Basilica di Santa Croce an: mehr Barock geht nicht! Die gesamte Fassade ist ein einziges Kunstwerk, wobei der Künstler wirklich jeden Quadratzentimeter für Säulen, Figuren und andere Dekoelemente genutzt hat. Natürlich gibt es weitere sehenswerte barocke Kirchen, vor allem die Kathedrale mit ihrem hohen Turm. Neben den Kirchen und den stimmungsvollen Gassen kannst du dir die monumentale Festung anschauen, die noch aus dem Mittelalter stammt und von den Normannen erbaut wurde. Desweiteren gibt es drei schöne Stadttore zu bewundern, wobei die Porta Napoli das größte und eindrucksvollste ist. Am nordöstlichen Ende der Altstadt, gegenüber dem Hotel Tiziano, findest du noch gut erhaltene Überreste der Stadtbefestigung.
Der Innenstadtbereich ist für den Autoverkehr gesperrt. Nur Anwohner dürfen mit dem Fahrzeug in die Altstadt fahren. Das solltest du bedenken, wenn du dir eine Pension oder ein Apartment in der Altstadt aussuchst. Parkplätze, z.T. kostenfrei, gibt es hinter dem Grand Hotel Tiziano, Via Porta d’Europa.
Gallipoli ist eine Hafenstadt am Ionischen Meer. Interessant ist hier vor allem der überschaubare Altstadtbereich. Das Besondere ist, dass er komplett auf einer vorgelagerten, durch eine Brücke mit dem Festland und der restlichen Stadt verbundenen Insel liegt. Du kannst um die Altstadt fast durchgängig am Meer ringsherum gehen. Die meisten Restaurants und Geschäfte sind in der verkehrsberuhigten Hauptstraße, die einmal durch die Mitte hindurch führt. Neben den für Süditalien typischen verwinkelten Gassen mit vielen frisch gestrichenen Häusern sind die Hauptsehenswürdigkeiten die Festung, die den Zugang zur Altstadt bewacht, sowie eine dekorative Kirche im Zentrum. Vor der Festung steht eine alte Markthalle, in der sich jedoch heutzutage hauptsächlich Andenkenläden befinden. Auf der einen Seite der Brücke zur Altstadt liegt der Fischereihafen, auf der anderen der Jachthafen. Von der Südspitze der Insel hast du außerdem einen Blick auf den Leuchtturm, der seinerseits auf einer Insel steht.
Dieser kleine schnuckelige Ort liegt an der Küste im Süden des Salento. Der Ort ist wirklich nicht groß und der Altstadtbereich dementsprechend noch kleiner. Trotzdem lohnt sich ein Besuch absolut. Neben dem weißgetünchten Gassengewirr findest du hier auch noch eine monumentale Burg und Überreste aus der griechisch-römischen Antike. Und da die Altstadt recht hoch über dem Meer liegt, hast du außerdem auch noch einen wunderschönen Blick auf die Adria und die Küstenlinie.
Otranto ist auf jeden Fall ein urbanes Highlight in Süditalien. Hier findest du alles, was so eine mediterrane Küstenstadt ausmacht: enge Gassen, alte Gemäuer, eine gewaltige Burg, fotogene Kirchen, einen Jachthafen und gute Restaurants mit Meeresfrüchten auf der Karte. Auf die ehemaligen Befestigungsanlagen der Stadt kannst du hinaufgehen und hast einen hervorragenden Blick auf die Altstadt, den Jachthafen und das Meer.
Falls du mit dem Auto unterwegs bist, nimm die Küstenstraße von Castro nach Otranto. Du fährtst dort fast die ganze Zeit direkt an der Küste mit Blick auf das Meer und in regelmäßigen Abständen stehen dort die Ruinen alter Wehrtürme.
Wir sind hierher eigentlich nur gefahren, weil uns die unten genannte Eisdiele empfohlen wurde. Aber neben der besagten Eisdiele lohnt ein Stopp auch wegen des wirklich schönen Strandes mit der anschließenden Steilküste und einem Pinienwald im Hinterland. Außerdem findest du auch hier die Überreste eines alten Wehrturmes, der dem Ort seinen Namen gegeben hat.
Die gesamte Küste des Salento ist durchsetzt von Grotten. Für Höhlenliebhaber ist dies das absolute Paradies. Diese Grotte ist aber auch etwas für Leute, die mit Höhlen nicht allzu viel anfangen können. Die Grotta della Poesia ist eine eingestürzte Grotte, in der du baden oder einfach nur das Farbspiel des Wassers genießen kannst.
Die Grotte liegt bei dem Ort Roca. Neben der Grotte gibt es hier auch noch eine archäologische Stätte zu besichtigen. Hier findest du die Überreste einer bronzezeitlichen Siedlung wie auch mittelalterlicher Gebäude. Für beides zusammen musst du den Eintrittspreis von € 3,– berappen (Stand April 2022).
Dieses Bauwerk ließ Kaiser Friedrich II. im 13. Jahrhundert errichten, wobei der Zweck des Gebäudes nachwievor unklar ist. Das Castel del Monte hat einen achteckigen Grundriss und an jeder der Ecken einen ebenfalls achteckigen Turm. Jedoch fehlen die für die damalige Zeil typischen Verteidigungseinrichtungen wie z.B. Burggräben. Somit ist unklar, ob es als eine Burg zur Verteidigung bzw. Kontrolle des Gebietes geplant war, oder eher repräsentativen Zwecken diente. Auf jeden Fall ist das Gebäude an sich vollständig erhalten und schon von Weiten aufgrund seiner weißen Kalksteinfassade zu sehen. Es steht auf einem Hügel, von dem man weit in die Landschaft blicken kann und auch die Adria sieht.
Unterhalb des Kastells gibt es Parkplätze, die mit € 5,– für ein PKW ziemlich teuer sind. Von dort geht man ca. 10 Minuten den Berg hinauf. Du kannst um die Burg herum gehen und den Blick auf die Landschaft genießen. Abgesehen von der achteckigen Form ist das Kastell an sich architektonisch wenig spektakulär. Um hinein zu kommen musst du weitere € 7,– (Stand April 2022) bezahlen. Es ist von Bari oder Trani aus in ca. einer halben Stunde mit dem Auto zu erreichen.
Hier hast du den idealen Ort für ein paar entspannte Tage. Auch Trani hat natürlich eine verwinkelte Altstadt mit einer Reihe schmucker Kirchen, eine alte mittelalterliche Burg sowie viele gute Restaurants und Eisdielen. Dazu kommt aber die traumhafte Lage direkt am Meer. Die Stadt schmiegt sich an die große Marina mit ihren Jachten und Fischerbooten. Auf zwei Molen kannst du bis zu den Leuchttürmen gehen um z.B. von dort Fotos der Stadt zu schießen. Schon von weitem sichtbar ist der hohe Turm der Kathedrale, die im romanischen Stil erbaut wurde und direkt am Meer liegt.
Eine Besonderheit Tranis ist das noch erhaltene jüdische Viertel. Hier steht noch eine aus dem 13. Jahrhundert stammende Synagoge, die Sinogoga Scolanova, sowie eine Kirche, die einst eine Synagoge war und jetzt als Museum fungiert. Wenn du ein bisschen Entspannung vom anstregenden Glotzen auf das Meer und dem Verdauen des leckeren Eises brauchst, dann gibt es ebenfalls direkt am Meer gelegen einen schönen Park mit vielen hohen Bäumen.
Bari ist die größte Stadt der Region und mit großer Wahrscheinlichkeit wirst du hier ankommen, denn Bari hat einen internationalen Flughafen mit vielen Verbindungen in unterschiedliche Städte Europas. Auch gibt es zahlreiche Fährverbindungen in die Anreinerstaaten der Adria. Bari ist eine Groß-, Hafen- und Industriestadt, hat aber gleichzeitig ein sehr attraktives Zentrum. Dabei kann man zwischen der historischen Altstadt und der Neustadt unterscheiden.
Wie in Süditalien üblich besteht das historische Zentrum Baris aus einem Gassengewirr, in dem man sich problemlos verlaufen kann. Das ist natürlich genau das, was auch Spaß macht. Hinter jeder Ecke kann man etwas entdecken, egal ob schmucke Kirchen, kleine Plätze oder die Frauen am Arco Basso, die vor ihren Häusern die typischen Nudeln, Orecchiette, machen. Am Anfang des Centro Storico steht das gewaltige Castello Svevo, in dem ein Museum untergebracht ist. Auch ein Großteil der Stadtmauer ist noch erhalten und du kannst darauf einen Teil der Altstadt umrunden mit Blick in die Gassen und auf das Meer zur gleichen Zeit.
Vor allem zwei der zahlreichen Kirchen lohnen einen genaueren Blick. Zum einen die Basilica di San Nicola, ein massives, aus dem 12. Jahrhundert stammendes Gemäuer, und zum anderen die Kathedrale, die ebenfalls im normannisch-romanischen Stil erbaut wurde, aber insgesamt filigraner wirkt, auch durch ihren hohen, schon von weitem sichtbaren Turm. Aufgrund der engen Gassen ringsherum ist es für Fotografen eine Herausforderung sie angemessen aufs Bild zu bekommen.
Die Neustadt ist im Gegensatz zum Centro Storico schachbrettartig angelegt mit breiten Boulevards an den Rändern und einer Fußgängerzone, die vom Bahnhof in die Altstadt führt. Hier findest du Geschäfte aller Art und auch das leibliche Wohl kommt nicht zu kurz. Architektonisch ist es ein Mix aus Gebäuden des ausgehenden 19. Jahrhunderts und zeitgenössischen Häusern.
Wenn du mit dem Auto nach Bari hineinfährst, gibt es unweit der Innenstadt ein Parkhaus, Parcheggio Saba Porto. Für €5,– (Stand April 2022) kannst hier den ganzen Tag parken.
… und hier bekommst du mehr Infos zur Küche Apuliens.
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