Reiseziele, Tipps, Infos und Bilder
Du suchst ein Reiseziel, das entspannt, aber auch einzigartig und faszinierend ist? Du liebst die Natur, möchtest aber auch kulturell etwas geboten bekommen? Dann komm in die Region Maramuresch/Maramureș im Norden Rumäniens und erlebe ein Reise-Highlight, das von Touristenmassen definitiv noch verschont geblieben ist. Maramuresch ist die ideale Gegend um Natur und Kultur im Norden Rumäniens kennenzulernen. Außerdem könnten dich Apulien und Madeira interessieren.
Maramuresch, auf Rumänisch Maramureș geschrieben, ist eine Region bzw. ein Landkreis (județ) im Norden Rumäniens. Im Norden grenzt Maramuresch an die Ukraine, im Süden an die Region Transsylvanien/Siebenbürgen. Im Osten sind die Karpaten die Grenze zur Bukowina. Die Region ist geprägt von einer dicht bewaldeten Mittelgebirgslandschaft mit Wiesen, Weiden und kleinen Ortschaften. Die Kreisstadt Baia Mare (auf Deutsch Frauenbach, Neustadt oder Großneustadt) und Sighetu Marmației an der ukrainischen Grenze sind die einzigen wirklichen Städte, alles andere sind Dörfer und kleinere Ortschaften. Berühmt ist die Region für die aus Holz geschnitzten Toreinfahrten und die Holzkirchen mit den spitzen Türmen, die aussehen wie Zaubererhüte. Auch wirst du hier noch viele ganz oder teilweise aus Holz gebaute Häuser finden.
Und hier sind meine Highlights in dieser traumhaft schönen Gegend:
Dieser Friedhof ist einzigartig, den musst du gesehen haben! Dieser Friedhof ist bunt, jedes Grabkreuz ist angemalt mit einem Bild, das das Leben des Verstorbenen zeigt und darunter befindet sich ein Gedicht, das mit einem leichten Augenzwinkern den Verstorbenen beschreibt. Inmitten all dieser bunten Kreuze steht eine Kirche, die, wie sollte es anders sein, auch bunt angemalt ist.
Der Ort Săpânța liegt selbst für rumänische Verhältnisse recht abgelegen an der Grenze zur Ukraine. Aber das sollte dich nicht abschrecken, denn in diesem Teil der Welt ist der Weg definitiv ein ganz wesentlicher Teil der Reise und mindestens genauso wichtig wie das eigentliche Ziel. In dem Ort selbst gibt es einige Lokale, die rumänische Spezialitäten anbieten und natürlich eine Anzahl an Ständen, an denen du Andenken erwerben kannst.
Von Oberwischau/Vișeu de Sus fährt die Schmalspurbahn Mocănița tief in die Wälder der Maramuresch. Eine Fahrt mit dieser dampfbetriebenen Bahn ist ein absolutes Erlebnis. Die Fahrt startet am Bahnhof von Oberwischau und fährt entlang eines Flusses immer weiter in die Bergwelt hinein. Anfangs stehen entlang der Bahnstrecke noch Häuser, die werden aber immer weniger, bis auch der Weg auf der anderen Seite des Flusses nicht mehr da ist und die Bahn eng an den steilen Felsen entlang fährt. Während der Fahrt hast du immer wieder erstklassige Fotogelegenheiten für Bilder mit der kleinen Dampflok und den historischen Wagons sowie dem Fluss und den Bergen. Ab und zu plätschern auch kleine Wasserfälle direkt neben der Bahnstrecke hinab.
Die gesamte Fahrt dauert ca. sechs Stunden, dabei macht man zweimal Pause. Bei der ersten, etwas kürzeren Pause auf ungefähr halber Strecke gibt es Kaffee und Gebäck zu erwerben, bei der zweiten, etwas längeren gegrillte Würstchen und Mici (rumänische Cevapcici) sowie Getränke nach Wahl. Bei den Pausen kannst du dich an Holztische direkt an den Fluss setzen oder dir die Lokomotive aus nächster Nähe anschauen. Zumindest im Sommer sind die Wagons an der Seite offen und zum Fotografieren gibt es reichlich Gelegenheit, vor allem wenn ein anderer Zug dir an den Ausweichstellen entgegen kommt.
Im Bahnhof von Oberwischau kannst du dir auch weitere historische Loks und Wagons anschauen sowie ein kleines Museum mit traditionellen Holzhäusern der Region.
Die Fahrt mit der Bahn kostet 75 Lei p.P., mit Essen und Getränken inklusive 119 Lei (Stand Juli 2020). Du kannst aber auch Essen und Getränke vor Ort bar bezahlen.
Der „Pferdewasserfall“ (wörtliche Übersetzung von Cascada Cailor) gilt als der höchste Rumäniens. Er fällt über mehrere Stufen insgesamt ca. 90 m in die Tiefe. Dabei spaltet er sich teilweise in mehrere einzelne Wasserfälle auf und hinterlässt an manchen Stellen orangefarbenes Gestein. Dazu liegt er in der traumhaft schönen Berglandschaft des Parcul Național Munții Rodnei in der Nähe des Skiortes Borșa.
Der einfachste Weg diesen Wasserfall zu bestaunen ist mittels des Sessellifts, der von der Stațiunea Borșa abgeht. Von der Bergstation sind es dann noch ca. eine Viertelstunde Weg durch den Wald, bis du einen idealen Fotospot erreicht hast. Du kannst dann noch weiter zum unteren Ende des Wasserfalls gehen, um ihn in voller Höhe zu genießen. Ein Ticket für den Sessellift kostet zuzeit (Juli 2020) 15 Lei für eine Fahrt und 30 Lei hin und zurück (dus intors). Du kannst natürlich auch den ganzen Weg von Borșa zum Wasserfall laufen. Der Weg ist allerdings einige Kilometer lang und geht logischerweise bergauf.
Die Klosteranlage von Bârsana gehört meines Erachtens zu den schönsten Bauwerken Rumäniens. Die Bauten an sich sind nicht sonderlich alt, obwohl es an dieser Stelle schon im Mittelalter ein Kloster gab. Das heutige Kloster wurde erst in den 1990er Jahren errichtet. Der Stil aber, in dem die Gebäude errichtet wurden, ist der traditionelle Baustil der Region. Sie bestehen hauptsächlich aus Holz und Flusssteinen und die Kirch- und Glockentürme haben die typische spitze Form, wie man sie vielfach im Norden Rumäniens sieht. Das Besondere an dem Kloster Bârsana ist das Arrangement der gesamten Anlage mit den unterschiedlichen Gebäuden und dem gepflegten Garten voller Blumen in der Mitte. Dazu ist das Kloster umgeben von den dicht bewaldeten Bergen der Maramuresch.
Die wesentlichen Gebäude sind das Tor mit dem Glockenturm und die Kirche, die innen reich bemalt ist. Dazu kannst du auch ein kleines Museum besuchen und es gibt einen an den Seiten offenen Altar mit einem typisch spitzen Dach. Der größte Teil der Anlage ist für Besucher geöffnet und kostet keinen Eintritt. Einzig für das Museum ist ein kleiner Obolus fällig.
Idealer Ausgangspunkt für die Maramuresch ist Baia Mare, auf Deutsch auch Frauenbach oder (Groß-)Neustadt, die Hauptstadt des Kreises (județ) Maramuresch. In Baia Mare findest du touristische Infrastruktur mit Hotels, Pensionen und Restaurants. Die Stadt hat einen hübschen Ortskern, in dem du gut einen Tag verbringen kannst. Am zentralen Platz kannst du viele schön restaurierte Gebäude sehen. Das Wahrzeichen der Stadt ist der Stefansturm/Turnul lui Ștefan, von dem du einen hervorragenden Blick auf die Stadt und die umgebende Landschaft hast.
Die Stadt liegt am Rande der Berge und wenn du über ein Auto verfügst, dann ist es nicht weit bis in die Berge mit ihren dichten Wäldern und kleinen Orten mit den typischen Kirchen und Toren. Auch der fröhliche Fredhof von Săpânța ist gut als Tagestour erreichbar. Für die Wassertalbahn und den Cailor Wasserfall bietet sich aber eher Oberwischau/Vișeu de Sus als Ausgangspunkt an.
Wenn du noch Fragen oder Anmerkungen hast, schreib mir doch einfach unter Kontakt.