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Du liebst das Meer, magst aber auch Stadtleben, antike Stätten, mittelalterliche Burgen und unberührte Natur? All das und noch viel mehr findest du in der Dobrudscha im Osten Rumäniens. Entlang der Schwarzmeerküste Rumäniens von Konstanza bis ins Donaudelta gibt es alles, was einen spannenden und abwechslungsreichen Urlaub ausmacht. Entdecke eine Region, die vom internationalen Tourismus noch weitestgehend verschont geblieben ist. Außerdem könnten dich die Highlights Rumäniens und die 10 schönsten Bauwerke Rumäniens interessieren.
Die Region Dobrudscha, auf Rumänisch Dobrogea, ist das Gebiet zwischen Donau und Schwarzem Meer. Eigentlich fließt die Donau im Wesentlichen von West nach Ost, aber kurz vor dem Schwarzen Meer macht sie einen Schlenk nach Norden um sich dann an der Grenze zur Ukraine in ein Delta aufzuspalten und dann endgültig ins Schwarze Meer zu fließen. Der größte Teil der Dobrudscha gehört heute zu Rumänien, aber auch ein Teil der nördlichen Küste Bulgariens zählt zu dieser historischen Region.
Etwas Besonderes sind die ethnischen Minderheiten, die sich in dieser Region angesiedelt haben. Auffällig sind die Moscheen, die man sonst in Rumänien nicht sieht. Die meisten Mitglieder der türkischen und tatarischen Minderheit Rumäniens leben in der Dobrudscha. Vor allem im Norden am Rande des Donaudeltas leben Lipowaner. Diese sind russischstämmig und einst aus dem russischen Zarenreich geflohen, weil sie eine Reform der orthodoxen Kirche nicht mitmachen wollten. Man nennt sie deshalb auch Altgläubige.
Konstanza ist die Hauptstadt des gleichnamigen Landkreises (Județul), größte Stadt der Dobrudscha und wichtigster Hafen Rumäniens. Vor allem ist Konstanza eine Stadt der Widersprüche. Du findest hier verfallene alte Häuser und recht neue Bauruinen, aber auch wunderschöne historische Gebäude wie die beiden Museeen in der Innenstadt und die Große Moschee. Diese beiden Gesichter der Stadt werden am besten an einem Gebäude deutlich: dem Casino. Dies ist eigentlch ein wunderschöner Jugendstilbau direkt am Meer und der Uferpromenade, jedoch seit Jahren nicht mehr im Betrieb und halb verfallen. Inzwischen wird er allerdings restauriert. Wann er fertig ist? Schauen wir mal!
… und hier erfährst du mehr über den Jugendstil.
Ein Besuch Konstanzas lohnt sich aber auf jedenfall, denn die Stadt ist lebendig, hat viel Grün und einen großen Strand direkt vor der Haustür. Wenn du nicht die ganze Zeit am Strand verbringen möchtest, dann solltest du die verkehrsberuhigte Innenstadt um die Piața Ovidiu mit ihren vielen Lokalen besuchen, aber auch den Jachthafen, um den herum sich ebenfalls viele Bars und Restaurants angesiedelt haben. Im Anschluss daran lohnt ein Spaziergang auf der Promenade mit Blick auf das Schwarze Meer und den Hafen der Stadt.
Konstanza ist eine der ältesten Städte auf dem Gebiet des heutigen Rumänien und wurde einst von den Griechen gegründet. Danach haben die Römer die Stadt übernommen. Der alte Name Konstanzas lautet Tomis und diesen Namen tragen heute z.B. der Jachthafen wie auch eine der verkehrsberuhigten Straßen im Ort und einige andere Etablissements. Aus den Zeiten der Römer sind noch einige Überreste zu bestaunen, so z.B. an der Promenade vor der orthodoxen Kirche und im Rathauspark (Parcul Primăriei).
Die wesentlichen Badeorte Rumäniens liegen wie Perlen an einer Schnur direkt nebeneinander. Von Vama Veche an der bulgarischen Grenze bis Mamaia im Norden grenzt ein Strandort an den nächsten. Im Sommer sind diese Badeorte bei Einheimischen sehr beliebt und entsprechend voll. Auch solltest du hier keine architektonischen Meisterwerke erwarten.
Histria gilt als die älteste Stadt auf dem Territorium des heutigen Rumänien. Sie wurde vermutlich bereits im siebten vorchristlichen Jahrhundert von griechischen Kolonisten gegründet und später von den Römern übernommen. Es sind allerdings vor allem nur noch Mauerreste zu sehen sowie einige Inschriften. Am besten erhalten sind die beiden Badeanstalten (Thermen), wo man noch die Wasserleitungen erkennen kann. Falls du kein Geschichtsfreak bist, lohnt sich ein Besuch trotzdem, denn die Ruinenanlage liegt landschaftlich sehr schön zwischen Schwarzem Meer und ausgedehnten hügeligen Feldern. Die Ruinen selbst liegen inmitten einer Blumenwiese. Der Eintrittspreis beträgt 10 Lei p.P. (Stand Juli 2020). Außerdem gibt es ein kleines Museum und ein Restaurant nebenan.
Nicht weit vom Donaudelta entfernt kannst du diese Burgruine aus dem 14. Jahrhundert besichtigen. Sie wurde im späten Mittelalter von genueser Kaufleuten erbaut, die seinerzeit den Schwarzmeerhandel kontrollierten. Die Burgruine steht dekorativ auf einem Hügel in der Nähe der Küste, und wenn du zur Burg hoch gehst, hast du einen traumhaften Blick auf die umgebende Landschaft. Von der Burg selbst sind nur Reste der Mauern und Türme erhalten, der Ausblick ist aber den Aufstieg und den Eintritt von 8 Lei p.P. (Juni 2020) wert.
Das absolute Highlight einer Reise in die Dobrudscha ist das Donaudelta. Es ist eines der bedeutensten Naturschutzgebiete Europas und für Natur- und vor allem Vogelliebhaber ein Muss. Aber auch für ornithologisch weniger Interessierte ist eine Fahrt durch die unzähligen Kanäle des Deltas ein unvergessliches Erlebnis.
… und hier findest du mehr Informationen und Bilder zum Donaudelta.
Diese kleine Ortschaft liegt dort, wo die Donau in das Schwarze Meer mündet. Donau heißt in diesem Falle Donaudelta, denn die Donau ist hier kein Fluss mehr, sondern hat sich aufgespalten in unendlich viele kleine Kanäle und Seitenarme. Das Donaudelta an der Grenze zwischen Rumänien und der Ukraine ist ein einziges Naturparadies und die paar Siedlungen, die es hier gibt, wie z.B. Sfântu Gheorghe, sind nicht über Straßen zu erreichen, sondern einzig mit dem Boot. Die Ortschaft Sfântu Gheorghe an sich ist nicht allzu spektakulär, aber ein hervorragender Ausgangspunkt um die Natur des Deltas zu erkunden. Außerdem hat der Ort einen Strand, der aufgrund der Abgeschiedenheit wesentlich weniger frequentiert ist als die anderen Schwarzmeerbadeorte Rumäniens und Bulgariens.
Die Küche in der Dobrudscha unterscheidet sich nicht prinzipiell von derjenigen des restlichen Rumänien. Allerdings spielen hier Fisch und Meeresfrüchte aufgrund der Nähe zum Meer natürlich eine große Rolle. Hier sind ein paar Spezialitäten, die du bei deinem Aufenthalt in der Dobrudscha nicht verpassen solltest:
Auch Bulgarien hat einen Teil der historischen Region Dobrudscha und ein Grenzübertritt ist unproblematisch, auch wenn beide Länder noch nicht im Schengen-Raum sind.
Ein lohnenswerter Ort auf bulgarischer Seite ist der Küstenort Balchik (Baltschik). Er hat eine lange Promenade, einen kleinen Strand zum Baden und einige historische Gebäude. Ein Beispiel hierfür ist das Sommerschlösschen der rumänische Königin aus den 1920er Jahren, als auch dieser Teil der Dobrudscha zu Rumänien gehörte.
Auch findest du in Balchik eine Reihe guter Restaurants, viele davon direkt an der Küste mit Meeresblick. Mein Favorit:
… und hier bekommst du noch mehr Infos für deinen Urlaub in Bulgarien.
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