Reiseziele, Tipps, Infos und Bilder
Du suchst ein Reiseziel abseits der Touristenströhme? Du interessierst dich für für Kultur, hältst dich aber auch gerne in der Natur auf? Außerdem liebst du gute regionale Küche und erlesene Weine von kleinen Herstellern? Dann bis du in Slawonien, dem Geheimtipp in Kroatien, absolut richtig. Hier im Nordosten Kroatiens kannst du Kultur, Natur und Wein entspannt und preisgünstig genießen. Außerdem könnten dich Slowenien sowie die Hauptstädte des Balkans interessieren.
Slawonien, nicht zu verwechseln mit Slowenien, ist die nordöstliche Region Kroatiens. Sie liegt eingebettet im Norden von Ungarn, im Süden von Bosnien und im Osten von Serbien. Und anders als an der Küste Dalmatiens oder Istriens bist du hier vor Touristenmassen definitiv sicher.
Das kleine Städtchen Ilok liegt direkt an der Grenze zu Serbien an der Donau, die hier auch als Grenzfluss fungiert. Eine Brücke verbindet Ilok mit dem serbischen Ort Bačka Palanka. Die Hauptattraktionen des Ortes befinden sich auf dem Hügel, der als eine Art Akropolis über dem restlichen Ort und der Donau thront. Dort oben befinden sich die Reste der mittelalterlichen Burg, ein Kloster,, eine Kirche, ein Weinkeller mit Restaurant und Hotel, ein altes türkisches Hamam (Badehaus) sowie das Schloss, das heutzutage ein Museum beherbergt.
Lohnenswert ist außerdem ein Spaziergang an der Donau und seinen Seitenarmen. Falls du dann noch nicht genug Bewegung bekommen hast, gibt es auf der anderen Seite der Burg noch einen schönen Park. Der sonstige Ort ist nicht wirklich spektakulär, aber er verfügt über eine große Anzahl an Weinkellern. Slawonien gilt schließlich als eine der besten Weinregionen Kroatiens.
Auf dem Weg von Ilok nach Vukovar kommst du durch den kleinen Ort Šarengrad hindurch. Ein kurzer Aufenthalt lohnt sich wegen der dekorativen Burgruine.
Die Stadt Vukovar wurde während des Jugoslawienkrieges fast vollständig zerstört, aber inzwischen wieder aufgabaut. Die historischen Gebäude der Innenstadt und vor allem das sehenswerte Schloss Eltz strahlen wieder in vollem Glanz. Gleichzeitig gibt es aber auch noch zahlreiche Gebäude, die Einschusslöcher aus dem Krieg aufweisen. Das sichtbarste Zeichen diesbezüglich ist der Wasserturm, der als Mahnmal und Museum an den Krieg erinnert. Auch Vukovar liegt an der Donau und hat eine schöne Flusspromenade.
In dem kleinen Örtchen Erdut steht die vielleicht photogenste Burgruine der Region. Sie steht, wie sollte es anders sein, auf enem Hügel oberhalb der Donau. Ihr Turm ist recht gut erhalten, eine andere hohe Mauer wird von Eisenstange am Umfallen bzw. Einstürzen gehindet. Außerdem befindet sich in dem Ort ein Herrenhaus, das leider noch nich restauriert und auch nicht zugänglich ist. Man kann es aber durch den Zaun hindurch sehen. Bemerkenswert ist hier der hölzerne Vorbau am Eingang des Gebäudes.
… und noch ein Ort am Fluss Donau. Hier gibt es ausnahmsweise keine alten Steine zu bestaunen, sondern eine hochmoderne kleine Kirche. Moderne Kirchen sind meines Erachtens meistens langweilig bis hässlich, diese ist aber absolut sehenswert. Ihre Form erinnert an eine Welle oder von der Seite an einen Wasservogel, der gerade einen Fisch verschluckt. Ob das irgendeine spirituelle Bewandnis hat, ist mit allerdings nicht bekannt.
Wenn du dich Djakovo näherst, ist schon von weitem die monumentale Kathedrale (siehe auch Titelbild) zu sehen. Sie wurde im 19. Jahrhundert im neoromanischen Stil errichtet und wirkt für die Größe der Stadt etwas überdimensioniert. Sie ist aber trotzdem sehr fotogen, auch wenn es nicht so einfach ist sie in voller Schönheit aufs Bild zu bekommen. An dem Platz, wo die Kathedrale steht, gibt es weitere sehenswerte historische Gebäude sowie einen großen Park.
Ansonsten lohnt sich ein Gang entlang der Fußgängerzone. An deren Ende steht eine weitere Kirche. Diese ist zwar nicht allzu groß, dafür aber eine Rarität. Das Kichenschiff war nämlich früher eine Moschee, was besonders gut im Inneren zu erkennen ist. Sie gehört zu den wenigen architektonischen Überbleibseln aus osmanischer Zeit in Slawonien.
Diese kleine Stadt liegt am Rande des Papuk Geoparks inmitten eines der zahlreichen Weinanbaugebiete Slawoniens. Du findest hier eine grundlegende turistische Infrastruktur. Außerdem hat die Stadt ein kleines Schloss, das jedoch in Privatbesitz ist und nur auf Anfrage besichtigt werden kann. Oberhalb des Ortes liegt die ehemalige Villa Vinomir, von der allerdings nur noch ein Turm übrig ist. Ein Spaziergang hier hoch lohnt sich trotzdem, weil du von dort einen schönen Ausblick auf die Landschaft mit den Weinbergen hast. Der wesentliche Grund nach Kutjevo zu kommen ist aber der benachbarte Papuk Geopark.
Dieser von der UNESCO geschützte Park ist bergig und dicht bewaldet. Im Zentrum liegt Jankovac, wo du das Besucherzentrum, eine Gaststätte und einen Parkplatz findest. Hier musst du auch den Parkeintritt von zurzeit 10 Kuna (ca. EUR 1,33; Stand Oktober 2022) entrichten. Von Jankovac aus führt ein sehr schöner, mit Infotafeln versehener Rundwanderweg an dem See vorbei. Du kommst auch an einer Fledermaushöhle entlang und schließlich an dem sehenswerten Wasserfall Slap Skakavac. Der Rundweg dauert circa 45 Minuten und er ist gut markiert. Für den Parkeintritt bekommst du auch eine Karte mit den Sehenswürdigkeiten auf dem Weg, allerdings nur auf Kroatisch.
Die viertgrößte Stadt Kroatiens ist mit Sicherheit keine pulsierende Metropole, es lohnt sich aber trotzdem ein paar Tage hier zu verbringen. Erst einmal ist Osijek ein guter Ausgangspunkt für den Kopački Rit Naturpark, aber auch Djakovo, Erdut und Vukovar sind gut erreichbar.
Die Stadt selbst hat aber auch einiges zu bieten. Die meisten Sehenswürdigkeiten findest du in den beiden Stadtzentren. Ja, du hast richtig gelesen, Osijek hat gleich zwei Innenstädte. Zum einen ist da die barocke Altstadt, die sich innerhalb der alten Festungsanlagen befindet. Von diesen Festungsanlagen ist auch noch einiges erhalten. Darüber hinaus sind hier zwei schöne Kirchen und viele alte Gebäude in unterschiedlichen Restaurierungszuständen. An dem Hauptplatz findest du auch eine Reihe schicker Bars mit Tischen im Freien. Als wir dort waren (Oktober 2022), war ein Großteil dieser Altstadt eine Baustelle. Es ließ sich aber erahnen, welches Potential diese Gegend hat.
Das zweite Stadtzentrum befindet sich um die große Peter und Paul Kirche herum. Sie ist die zweitgrößte Kirche Kroatiens, nur in Zagreb gibt es eine größere. Wenn du die Europska avenija in Richtung barocker Altstadt gehst, kommst du an einer Reiche schöner Jugendstilgebäude vorbei. Die Gebäudereihe gilt als die längste zusammenhängende Reihe an Jugendstilgebäuden in Südosteuropa. Weitere Bauwerke dieser Stilrichtung findest du über den Innenstadtbereich verstreut.
Insgesamt ist Osijek eine sehr entspannte Stadt mit sehr vielen und großen Parks und einer langen Promenade am Fluss Drau/Drava.
Nur wenige Kilometer von Osijek entfernt liegt das Naturparadies Kopački Rit. Dieses geschützte Feuchtgebiet liegt an dem Zusammenfluss von Drau/Drava und Donau. Du kannst hier auf Holzbohlenwegen spazierengehen oder auch eine Bootsfahrt mit dem Elektroboot machen. Auf jeden Fall wirst du eine ganze Menge Tiere zu sehen bekommen, vor allem diverse Vogelarten. Aber auch die Chance die hier heimische Schildkröte zu Gesicht zu bekommen ist groß. Eintritt in den Park: 10 Kuna p.P.; Bootstour: 80 Kuna p.P.
Ein paar Kilometer von dem Naturpark entfernt bei dem Ort Tikveš gibt es noch ein kleines Jagdschlösschen inklusive Parkanlage und Nebengebäude zu besichtigen.
In dem Naturpark hinter der Rezeption gibt es auch ein kleines Café, wo du auch etwas zu essen bekommen kannst. Meine Empfehlung ist aber ein Lokal auf dem Weg zwischen Osijek und dem Park in der Ortschaft Bilje:
Falls du noch Fragen oder Anmerkungen hast, schreib mir doch unter Kontakt.