Naturerlebnis Banater Bergland

Cascada Valea Mare Wasserfall bei Moldova Noua

Tipps und Infos für deinen Urlaub im Südwesten Rumäniens

Du liebst die Natur, wanderst gerne und interessierst dich auch für Geschichte? Dann bist du im Banater Bergland (Banatul Montan) im Südwesten Rumäniens genau richtig. Das Banater Bergland ist ein Naturerlebnis, das nur wenige ausländische Besucher auf dem Plan haben. Dabei findest du hier eine wunderschöne Mittelgebirgslandschaft mit spektakulären Wasserfällen. Außerdem kannst du in die Geschichte des Bergbaus und der Eisenbahn eintauchen. Darüber hinaus könnten dich Kirchenburgen in Siebenbürgen und die traumhaft schöne Maramuresch interessieren.

Wo liegt das Banater Bergland?

Unter Banat versteht man die Region, die begrenzt wird durch die Donau im Süden, die Theiß im Westen, die Mieresch/Mureș im Norden und die Ausläufer der Karpaten im Osten. Der weitaus größte Teil des Banats gehört heutzutage zu Rumänien, ein kleinerer Teil zur autonomen serbischen Region Vojvodina und ein Stückchen zu Ungarn. Die größte und bedeutenste Stadt des Banats ist Temeswar/Timișoara.

… und hier bekommst du mehr Infos zu Temeswar, europäische Kulturhauptstadt 2023.

Im Osten des Banats, wo die Tiefebene sich zu einem Mittelgebirge aufschwingt, liegt das Banater Bergland (Banatul Montan). Das Banater Bergland ist Teil des Karapatenbogens und trennt die historischen Regionen Banat und Walachei voneinander. Administrativ entspricht das Banater Bergland in etwa dem Landkreis (Județul) Caraș-Severin sowie einem Teil von Mehedinți. Diese Region wurde Anfang des 18. Jahrhunderts von der Habsburgermonarchie erobert und bildete die Grenze zum damaligen Osmanischen Reich. Das war auch die Zeit, als Siedler aus dem deutschsprachigen Raum dort angesiedelt wurden um die Grenze zu sichern und das Land wirtschaftlich zu entwickelt. Zur Zeit der Industrialisierung gehörte die Region zu den bedeutsamsten im gesamten österreichischen Herrschaftsgebiet.

Wasserfall Cascada Beusnita
Cascada Beușnița – Wasserfall im Nationalpark Cheile Nerei-Beușnița

Cascada Beușnița und Ochiul Beiului

Mitten in der traumhaft schönen Landschaft des Cheile Nerei-Beușnița Nationalparks kannst du bei einer schönen und entspannten Wanderung gleich zwei Highlights bestaunen: den Beușnița-Wasserfall und den See Ochiul Beiului. Der Beușnița-Wasserfall ist nicht allzu hoch, dafür aber wunderschön und traumhaft gelegen mitten in dichten Mischwäldern. Der Wasserfall fällt aufgefächert in unzählige kleine Wässerfälle hinunter, eingerahmt von dichtem grünen Moos. Auf dem Weg dorthin kommst du an mehreren kleineren Fällen vorbei. Das zweite Highlight ist der kleine See Ochiul Beiului. Er ist ganz klar, fast kreisrund und schimmert grünlich-türkis.

Nationalpark Cheile Nerei-Beusnita Ochiul Beiului
Ochiul Beiului – Nationalpark Cheile Nerei-Beușnița

Um dorthin zu kommen solltest du ein Auto haben. Du fährst am besten bis zum Ort Potoc. Von dort ist Ochiul Beiului ausgeschildert. Am Podul Bei musst du eine Eintrittsgebühr von 5 Lei p.P (ca. 1Euro). entrichten. Von dortaus folgst du einer ca. 4 km langen Holperpiste, die nur einspurig ist mit ein paar Ausweichstellen, bis du die Forellenzucht (Păstrăvărie) und einen Campingplatz erreichst. Der Weg bis zum Wasserfall dauert ca. eine Stunde. Der Ochiul Beiului liegt auf dem Weg.

Cascada Susara Wasserfall
Cascada Șușara – Parcul Național Cheile Nerei-Beușnița

Cascada Șușara

Ebenfalls im Parcul Național Cheile Nerei-Beușnița liegt der sehenswerte Șușara-Wasserfall. Eine sehr schöne und entspannte kleine Wanderung führt duch das Șușara-Tal zum gleichnamigen Wasserfall. Der Weg beginnt am Ortausgang von Sasca Montană Richtung Cărbunari. Er ist ausgeschildert und mit einem blauen Kreuz markiert. Der Weg bis zum Wasserfall dauert ca. eine Stunde. Danach kannst du den selben Weg zurück gehen oder dich weiter in den Nationalpark hinein wagen. Der Weg zum Wasserfall führt die ganze Zeit am Fluss entlang und ist einfach zu gehen. Nur kurz vor dem Wasserfall musst du dich mit Hilfe von Halteseilen am Fels entlang hangeln. Aber das Ziel entschädigt für die kleine Strapaze. 

historischer Zug Bahnhof Anina
Bahnhof Anina

Zugfahrt Oravița – Anina

Zwischen den Bergbauorten Orawitz (Oravița) und Steierdorf (Anina) führt eine historische Eisenbahn, die Mitte des 19. Jahrhunderts zur Erschließung der Kohlevorkommen bei Anina gebaut wurde. Heute fährt eine alte Diesellok mit historischen Wagons auf dieser Strecke einmal pro Tag. Abfahrt ist um 11.15 Uhr in Oravița und die Fahrt dauert zwei Stunden. Die Rückfahrt ist dann um 14.40 Uhr. Die Strecke führt durch die schöne Landschaft des Banater Berglandes, durch einige Tunnel und über mehrere Brücken. Die Tickets kannst du direkt am Bahnhof erwerben oder übers Internet (bilete.cfrcalatori.ro)

Casa Anca Socolari
Casa Anca in Socolări

Unterkunft in Socolări

  • Casa Anca: Hier kannst du dich für ein paar Tage in ein traditionelles Häuschen einmieten. Du hast hier zwei Schlafzimmer und ein Bad sowe in einem separaten Gebäude die Küche. Außerdem gibt es einen kleinen Garten zum Entspannen. Die Vermieterin vermittelt auch Kontakt zu örtlichen Bauern, bei denen du frische Eier und Käse bestellen kannst. Der Ort Socolări ist ein hübscher und gut gelegener Ausgangspunkt für Touren in den Nationalpark Cheile Nerei-Beușnița mit seiner schönen Natur und sehenswerten Wasserfällen.
Cascada Bigar Wasserfall
Cacada Bigăr

Cacada Bigăr

Dieser Wasserfall hat aufgrund seiner Schönheit eine gewisse Popularität erlangt. Außerdem liegt er direkt an der Straße, so dass er sehr leicht für jedermann zugänglich ist. Das Wasser fällt hier vor leuchtend grünem Moos in einen kleinen Fluss. Du kannst auch bis zur Quelle gehen und eine Grotte besichtigen.

Der Bigăr-Wasserfall liegt direkt an der DN57B in der Nähe des Ortes Bozovici. Gebührenpflichtige Parkplätze (10 Lei, ca. 2 Euro) gibt es ein paar hundert Meter vom Wasserfall entfernt. Auch für das leibliche Wohl wie auch für Touri-Kitsch ist hier gesorgt.

Băile Herculane/Herkulesbad

Băile Herculane ist ein altes Kaiserbad aus Zeiter der österreichisch-ungarischen Monarchie und war damals wegen der Heilquellen bei den Herrschenden beliebt. Aus jener Zeit stammen auch noch eine Reihe der repräsentativen Gebäude, von denen die meisten allerdings in einem recht erbärmlichen Zustand sind. Dafür gibt es einige Scheußlichkeiten aus der kommunistischen Ära. Die Umgebung des Ortes ist jedoch wunderschön. Băile Herculane liegt am Fluss Cerna und ist umgeben von dicht bewaldeten Bergen mit Höhlen und Wasserfällen.

Wasserfall bei Baile Herculane
Cascada Vânturătoarea – der höchste frei fallende Wasserfall Rumäniens

Cascada Vânturătoarea

Dies ist einer der schönsten und spektakulärsten Wasserfälle Rumäniens. Er gilt auch als der höchste frei fallende Wasserfall des Landes. Er stürzt sich eine hohe Felswand hinab und sein Rauschen ist schon von Weitem zu hören. Auf dem Weg dorthin gibt es einige hervorragende Photospots, aber am spektakulärsten ist er, wenn du dich direkt hinter ihm an der Felswand befindest. Der Wanderweg führt nämlich unter dem Wasserfall hindurch. Einen unvergesslichen Blick hast du auch, wenn du dorthin gehst, wo er auf den Boden trifft und zu einem kleinen Moos-überwucherten Wasserfall wird, bevor er sich als Bach durch die Landschft schlängelt.

Der Weg zum Wasserfall ist mit ca. 1,4 km nicht allzu weit, aber dafür großenteils ziemlich steil. Du brauchst also gutes Schuhwerk und ein bisschen Kondition kann auch nicht schaden. Der Wanderweg beginnt ca. 12 km flussaufwärts von Băile Herculane hinter dem Prisaca-Stausee. An einer Brücke über den Cerna-Fluss kannst du dein Auto lassen. Von dort folgst du den Markierungen mit dem roten Kreuz. Der Weg dorthin dauert ca. eine schweißtreibende Stunde.

Du bist hier übrigens im Domogled-Valea Cernei Nationalpark. Hier gibt es noch mehr Wandermöglichkeiten. Auch der Prisaca-Stausee ist sehenswert, wenn auch nicht so einfach zugänglich.

Wasserfall bei Moldova Noua
Valea Mare – unterer Wasserfall

Wasserfälle im Valea Mare (Moldovița)

Wenn du vom Banater Bergland weiter zur Donau mit dem Eisernen Tor (Porțile de Fier) reisen möchtest, lohnt sich ein Abstecher zu den Wasserfällen des Valea Mare. Nach etwa 8km von Moldova Nouă in Richtung Padina Matei kommst du zu einem kleinen Parkplatz, von dem aus ein kurzer Spazierweg zu dem ersten Wasserfall führt. Der Wasserfall lohnt sich auf jeden Fall und auch das kleine Flusstal ist sehr schön, jedoch gibt es hier ein eindeutiges Problem mit Plastikmüll.

Danach kannst du die Straße weiter bergauf fahren und kommst dann zu einem weiteren Wasserfall (siehe auch Titelbild), der bereits von der Straße aus zu sehen ist.

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Dakerfürst Decebal am Eisernen Tor

Ausflug zum Eisernen Tor

Die Landschaft an der Donau ist an vielen Orten schön, aber dort, wo die Donau sich durch die Karpaten kämpft um zum Schwarzen Meer zu gelangen, ist die Landschaft fantastisch. Diesen Donaubruch nennt man auch Eisernes Tor/Porțile de Fier. Hier an der Grenze zwischen Rumänien und Serbien kann man dem Lauf der Donau folgen mit dem sich schlängelnden Fluss auf der einen Seite und steilen Berghängen auf der anderen. Dazu gibt es noch dekorative kleine Ortschaften und Kapellen am Wegesrand.

Besonders lohnenswert ist das riesige in den Fels gemeißelte Bildnis des Dakerfürsten Decebal, wo ein Nebenarm in die Donau mündet.

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Donau am Eisernen Tor und Kloster/Mănăstirea Mraconia

Ein guter Ausgangspunkt ist die Grenzstadt Drobeta-Turnu Severin am östlichen Ende des Donaubruchs.Die Stadt an sich ist nicht sehenswert, bietet aber touristische Infrastruktur wie Restaurants und Hotels. Alternativ biete sich auch Orșova an. Hier bist du noch näher am Eisernen Tor und mit etwas Glück findest du ein Apartment oder eine Pension mit Blick auf die Donau.

Essen & Trinken (in Drobeta-Turnu Severin):

  • Taverna Sârbului: Serbisches, und damit fleischlastiges, Restaurant. Hervorragende Fleischqualität, Terrasse mit Blick auf die Donau und das serbische Ufer. Direkt an der E70 gelegen, großer Parkplatz. Filialen dieses Restaurants gibt es auch in Timișoara/Temeswar, Sinaia, Brașov/Kronstadt und anderen Städten.
Donau
Donau bei Orșova

Routentipp

Die Stecke zwischen Moldova Nouă und Orșova ist eine der schönsten in Rumänien. Du fährst fast die ganze Zeit direkt an der Donau entlang mit dem Fluss und Blick auf das serbische Ufer auf der einen Seite sowie dem Parcul Natural Porțile de Fier/Naturpark Eisernes Tor auf der anderen.

Reșița und Caransebeș

Dies sind die beiden größten Städte der Region. Reșița (Reschitz/Reschitza) ist definitiv keine schöne Stadt und leidet noch unter dem Zusammenbruch der Stahlindustrie. Allerdings lohnt sich ein Besuch für Eisenbahnfreaks, denn hier wurden damals Dampflokomotiven gebaut, von denen noch einige gut erhaltene Exemplare zu bewundern sind.

Caransebeș (Karansebesch) ist schon etwas ansehnlicher mit einem angenehmen Stadtzentrum und einigen schönen Gebäuden. Ein Touristenmagnet ist aber auch Caransebeș nicht.

Ruinen, Rathaus, Berge
Sarmizegetusa Ulpia Traiana – antike Ruinen mit dem Rathaus von heute

Sarmizegetusa Ulpia Traiana

Nachdem die Römer die Daker besiegt hatten, gründeten sie zur Kontrolle und Verwaltung ihrer neuen Provinz eine Stadt. Diese Stadt Sarmizegetusa Ulpia Traiana liegt auf dem Weg vom Banat, damals Teil des als Pannonien bekannten Gebiets, nach Siebenbürgen. Hier kannst du noch Reste von einer ganzen Reihe an Gebäuden sehen, darunter ein Amphitheater, den Tempel der Göttin Nemesis, das Haus des Prokurators und das Forum. Meistens sieht man nicht mehr als die Reste der Mauern, man bekommt aber einen guten Eindruck von der Größe der damaligen Stadt. Außerdem liegt die Anlage in der sehr schönen Landschaft der Karpaten inmitten von einigen Bauernhöfen. Der Zugang liegt direkt an der Straße zwischen Caransebeș und Hațeg gegenüber dem Rathaus des Ortes Sarmizegetusa. Am Eingang gibt es zur Stärkung auch ein paar kleine Restaurants. Eintritt 15 Lei pro Person (ca. 3 Euro, Stand Juni 2020).

Wasserfall bei Moldova Noua Modavita
Valea Mare, oberer Wasserfall

Entfernungen

Die Entfernungen im Banater Bergland sind nicht groß. Aber da es hier keine Autobahnen gibt und die Straßen sich durch die bergige Landschaft schlängeln, kann eine Fahrt schon mal unerwartet lange dauern. Hier einige Entfernungen:

  • Caransebeș – Reșița: 44 km
  • Reșița – Oravița: 54 km
  • Oravița – Moldova Nouă: 54 km
  • Oravița – Băile Herculane: 107 km
  • Băile Herculane – Orșova: 22 km
  • Orșova – Moldova Nouă: 104 km
Pin Wasserfall Eisenbahn

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