Reiseziele, Tipps, Infos und Bilder
Du liebst guten Wein, spektakuläre Berge und dekorative Bauwerke? Dann komm ins Prahova-Tal im Süden der Karpaten. Im Prahova-Tal findest du Wein, Schlösser und Natur, also eigentlich alles, was du für einen spannenden und erholsamen Urlaub brauchst. Hier im Herzen Rumäniens wird der möglicherweise beste Wein des Landes gekeltert, du kannst Schlösser wie aus dem Bilderbuch bewundern und dich in der Bergwelt der Karpaten erholen. Außerdem könnten dich Maramuresch im Norden Rumäniens und Kachetien in Georgien interessieren.
Die Prahova ist ein Fluss, der in den Karpaten südlich von Brașov/Kronstadt entspringt und sich in einem wunderschönen Tal bis in die Tiefebene der Walachei nördlich von Bukarest schlängelt. Der Fluss mündet in die Ialomița, die wiederum in die Donau fließt. Der obere Teil des Tals ist umrahmt vom Hochgebirge der südlichen Karpaten mit Gipfeln von über 2000 Metern. Danach durchfließt die Prahova das berühmte Weinanbaugebiet Dealu Mare, wo hervorragende Tropfen produziert werden. Nach dem Fluss ist auch der Landkreis (Județul) benannt, der von der Grenze Transsylvaniens/Siebenbürgens bis zu den Vororten der rumänischen Hauptstadt Bukarest reicht.
… und hier bekommst du mehr Infos zu Bukarest.
Die Weinregion Dealu Mare im Prahova-Tal gilt als eine der besten Rumäniens. Hier werden unterschiedliche Rebsorten angebaut, internationale wie Cabernet Sauvignon, Merlot und Shiraz, aber auch typisch rumänische wie Feteasca Neagră oder Feteasca Albă. Rote wie weiße Trauben finden hier gleichermaßen ideale Bedingungen. Es gibt hier zahlreiche junge und kreative Weingüter, die hervorragende Weine produzieren und auch dafür international Preise gewinnen. Wenn du die Region und die Weine erkunden möchtest, kannst du der Straße des Weines (Drumul Vinului) folgen, die dich duch die landschaftlich schöne Region und ihre Weingüter führt. Die Weinroute beginnt in Filipeștii de Padure und geht bis nach Tohani.
Dies ist eines der renomiertesten Weingüter der Region. Hier werden Weiß-, Rosé- und Rotweine von ausgezeichneter Qualität hergestellt. Du kannst das Weingut besuchen und die Köstlichkeiten vor Ort probieren. Meine Favourites sind der Feteasca Neagră, die Sonderedition Grand Prix und der Blanc de Noir, ein Weißwein aus roten Trauben. Auch architektonisch lohnt der Besuch, denn hier wurde ein tradionelles Gebäude mit einem ultramodernen Anbau ergänzt.
Entlang der Weinroute gibt es reichlich Weingüter, bei denen man auch probieren kann. Aber auch die Kultur kommt nicht zu kurz. In Vărbila kannst du ein top restauriertes Kloster besuchen. Die Kombination aus weißgetünchten Mauern und Holzelementen macht es zu einem echten Hingucker.
… und noch ein Kloster. Das besondere an dem Kloster von Jercălăi ist die Holzkiche, die bereits mehrfach ihre Position geändert hat und ursprünglich aus Siebenbürgen stammt. Zur Zeit unseres Besuches (Juni 2020) wurde das Kloster gerade restauriert.
Conac heißt Herren- oder Gutshaus. Der adlige Bauherr und seine Familie haben sich ein wirklich fotogenes Häuschen erbauen lassen. Außerdem ist das Haus gefüllt mit Kunstgegenständen, die die adligen Herren gesammelt haben. Auch das Torhaus ist sehenswert, wenn auch für das eigentliche Herrenhaus etwas überdimensioniert. Der Besuch des Museums inklusive Führung kostet 8 Lei p.P. (Juni 2020).
Wenn du von der Walachei nach Transsylvanien/Siebenbürgen fahren möchtest – oder umgekehrt -, kannst du natürlich eine der traumhaft schönen Straßen Transalpina oder Transfăgăraș nehmen. Oder du fährst über die Bergorte Sinaia, Bușteni und Azuga nach Brașov/Kronstadt. Sinaia, Bușteni und Azuga sind drei Schwesterorte, die im Tal des Flusses Prahova liegen und von über 2000 Meter hohen Bergen eingerahmt werden. Während Sinaia den Großteil der Touristen anzieht und über eine umfangreiche Infrastruktur verfügt, kommen Bușteni und Azuga eher bescheiden daher. Im Ortzentrum von Sinaia findest du viele schmucke Häuser, allerdings auch ein paar Bausünden. Neben den Bergen und touristischer Infrastruktur haben die Orte auch weitere Sehenswürdigkeiten zu bieten.
Das absolut sehenswerte Schloss Peleș wurde Ende des 19.Jahrhunderts für den rumänischen König gebaut. Die Architektur mit Türmchen, Erkern und viel Fachwerk liegt einzigartig vor den dichten Wäldern und Bergen der Karpaten. Siehe auch Titelbild.
Etwas oberhalb von Schloss Peleș liegt das kleinere Schloss Pelișor mit seiner Fachwerkarchitektur. Auch sind die Nebengebäude, wie z.B. das Torhaus sehenswert. Dort gibt es auch Cafés und Restaurants.
Etwas unterhalb des Schlosses steht das Kloster (Mănăstirea) Sinaia, das sich ebenfalls lohnt zu besuchen. Du kannst entspannt einen Fußweg vom Schloss Peleș zum Kloster nehmen. Dabei gehst du durch den Wald, allerdings entlang unzähliger Stände, die Touri-Kitsch verkaufen.
Wenn du über eigene vier Räder verfügst, lohnt sich ein Ausflug in die schöne Berglandschaft. Direkt von Sinaia aus führt eine Straße in das Bucegi-Gebirge. Du könntest z.B. über den Dichiu-Gipfel zum Bolboci-Stausee und zur Tătarul-Schlucht (Cheile Tătarul) fahren.
Von der Talstation der Seilbahn in Bușteni aus führt eine circa einstündige Wanderung zu dem „Heulenden Wasserfall“. Von der Seilbahnstation aus geht es erst einmal ordentlich bergauf, der größte Teil der Strecke ist aber relativ ebenmäßig und führt durch üppig grünen Wald. Der Weg ist gut sichtbar mit einem roten Punkt markiert. Der Wasserfall an sich ist sehenswert, aber der eigentliche Reiz ist die Wanderung durch die Natur. Am Anfang des Weges findest du Warnhinweise zu Bären. Nimm sie ernst! Als wir am Wasserfall waren, wollten uns zwei ausgewachsene Braunbären Gesellschaft leisten. Sie ließen sich aber durch lautes Schreien und Klatschen von allzu inniger Kontaktaufnahme abhalten.
Dieses Kloster ist architektonisch eher schlicht, steht aber dekorativ vor dem Panorama der spektakulären Berge. Außerdem findest du hier eine der traditionellen Holzkirchen Rumäniens.
Dieses Schloss wurde 1911 fertig gestellt und liegt in einer weitläufigen Parkanlage am Rande von Bușteni. Ebenso wie das Kloster Caraiman hat man einen traumhaften Blick auf die Berglandschaft. In dem Park findest du Springbrunnen, eine künstliche Grotte mit kleinen Wasserfällen und eine umfangreiche Sammlung an modernen Skulpturen. Das Schloss kann besichtigt werden und im Inneren befindet sich auch ein gehobenes Restaurant.
Dies sind zwei Felsformationen an der Bergstation der Seilbahn, die in Bușteni startet. Allein die Fahrt mit der Seilbahn ist ein unvergessliches Erlebnis, wenn du die steilen, erst dicht bewaldeten und dann immer karger werdenden Berge hoch fährst. Oben auf 2206 Metern Höhe angekommen kannst du die Felsformationen „Sphinx“ und „Babele“ („die alten Frauen“) bewundern. Außerdem gibt es hier eine Reihe markierter Wanderwege zum Spazierengehen oder auch für längere Wanderungen. Bedenke, dass am Wochenende viele Besucher aus Bukarest oder Siebenbürgen hierherkommen und somit die Wartezeit für die Fahrt mit der Seilbahn lang werden kann. Hin- und Rückfahrt mit der Seilbahn kostet zurzeit 80 Lei (Stand Juli 2020).
Ein Nachbarort von Bușteni in den Karpaten ist Azuga. Der Ort an sich ist nicht bemerkenswert, er ist aber Ausgangsort für Exkursionen in die Berge, für Wanderer wie für Skifahrer. Im Ort befindet sich die Weinkellerei Rhein, die seit Ende des 19. Jahrhunderts Schaumweine nach Champagner-Art produziert. Hier kannst du eine Führung machen und die prickelnden Erzeugnisse probieren (Führung + Tasting von 3 Schaumweinen: 60 Lei/ca. € 12 p.P.). Du findest hier auch eine Pension mit komfortablen Zimmern, ein gutes Restaurant sowie einen Laden, in dem diverse Alkoholika verkauft werden.
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