Reiseziele, Tipps, Infos und Bilder
Du suchst ein Ziel für deinen nächsten Städteurlaub? Du magst lebendige und vielfältige Städte, die aber nicht unter Overtourism leiden? Dann komm nach Cluj-Napoca/Klausenburg im Herzen Rumäniens. Cluj ist das ideale Ziel für deine Städtereise in Siebenbürgen. Hier findest du alles, was einen Städteurlaub ausmacht: vielfältige Architektur, eine lebendige und kreative Restaurant- und Barszene, Einkaufsmöglichkeiten sowie eine schöne Umgebung. Hier bekommst du Tipps und Infos für deinen spannenden Städtetrip nach Klausenburg. Außerdem könnten dich Rumäniens Hauptstadt Bukarest, Novi Sad in Serbien und Tiflis/Tbilisi in Georgien interessieren.
Cluj-Napoca, auf Deutsch Klausenburg, ist mit über 300.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Rumäniens und eine der wichtigsten Universitätsstädte des Landes. Die Stadt ist vielfältig, lebendig und ungemein kreativ. Dazu gibt es auch noch reichlich historische Bausubstanz, die bewundert werden will. Ebenso bietet die Umgebung lohnenswerte Ausflugsmöglichkeiten. Also plane auf jeden Fall ein paar Tage für diese Stadt ein.
Der Innenstadtbereich beherbergt eigentlich alle der wichtigsten Sehenswürdigkeiten, wie auch die meisten Restaurants, Bars und Cafés. Er ist insgesamt ziemlich weitläufig und auch von einigen Hauptstraßen durchzogen. Der Dreh- und Angelpunkt, von dem aus du die Stadt gut erkunden kannst, ist die Piața Unirii mit der Michaelskirche (siehe auch Titelbild) und dem Reiterstandbild des ungarischen Königs Mathias Corvinus. An der Piața Unirii steht auch das Palais Bánffy mit dem Museul de Artă (Kunstmuseum). Dieses Barockpalais aus dem 18. Jahrhundert war einst der Sitz des Gouverneurs von Siebenbürgen und beherbergt heute hauptsächlich ältere Kunst, aber auch wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Kunst.
Südlich und westlich schließt das Univiertel an. Hier sind naturgemäß die meisten Gebäude und Institute der Universität zu finden, wie auch einige Bars, Cafés und Restaurants. Hier findest du auch einen recht langen Rest der Stadtmauer mit einem Turm sowie die reformierte Kirche.
Auf der anderen Seite der Piața Unirii zwischen St. Michaelskirche und dem Fluss ist das eigentliche Zentrum des abendlichen und kulinarischen Lebens mit vielen verkehrsberuhigten Gassen und kleinen Plätzen. Wenn du ein bisschen Erholung vom Stadtleben brauchst, liegt hier auch der große Parcul Central mit vielen alten Bäumen, einem kleinen See und dem dekorativen Casino.
Ein weiterer Park befindet sich auf der anderen Seite des Flusses Someșul Mic. Der Dealul Cetățenia nimmt einen ganzen Hügel (Rumänisch: deal) ein, und wenn du die Stufen nach oben nicht scheust, bekommst du einen schönen Blick über die Stadt.
Der dritte Teil der Innenstadt, der sich definitiv zu besuchen lohnt, ist der Avram-Iancu-Platz mit der orthodoxen Kathedrale und der Oper. Dazu gibt es weitere Repräsentationsgebäude, den Opernpark und ein momentan sich noch im Bau befindlicher massiver Kirchenbau. Entlang der großen Boulevards findest du einige sehenswerte Beispiele für die Architektur des 19. Jahrhunderts mit ihren reich verzierten Fassaden und bei Eckgebäuden dekorativen Türmchen. Hierfür lohnt es sich auch die Strada Horea über den Fluss hinaus entlang zu gehen. Auch findest du in dieser Straße Beispiele für Jugendstilarchitektur sowie die neologische Synagoge.
Ca. 30 km von Cluj entfernt in der Ortschaft Bonțida liegt diese Schloss, das sich im Prozess der Restauration befindet. Obwohl es großenteils noch in ziemlich erbärmlichem Zustand ist, lohnt ein Besuch, da man gut erkennen kann, wie prächtig es einst ausgesehen haben muss. Außerdem sind einige Teile schon zumindest von außen restauriert. Sehenswert ist auf jeden Fall der Turm, der gestützt werden muss und nun sozusagen der schiefe Turm von Transsylvanien ist. Eintritt: 10 Lei (ca. €2, Stand Juli 2020).
Und jetzt ein absolutes Natur-Highlight! Die Cheile Turzii ist eine wunderschöne Schlucht mit steil aufragenden Felswänden, dichtem Grün und einem rauschenden Fluss in der Mitte. Dabei wirst du umschwirrt von unzähligen Schmetterlingen und Libellen. Und das Schöne dabei ist, dass dieses Schmankerl gut zu erreichen ist und die Wanderung durch die Schlucht gerade mal eine Stunde (einweg) dauert und nicht allzu anstrengend ist. Der Wanderweg führt mal rechts, mal links den Fluss entlang und du musst mehrmals mittels kleiner Hängebrücken diesen Fluss überqueren. Dabei hast du die vielleicht besten Fotospots, denn den Fluss und die hohen Felswände gleichzeitig aufs Bild zu bekommen, ist gar nicht mal so einfach. Für den anspruchvollen Wanderer gibt es hier auch noch weitere, anstrengendere und längere Wanderwege.
Die Schlucht liegt in der Nähe der Stadt Turda („Turzii“ ist übrigens der Genitiv von „Turda“, auf Deutsch Thorenburg. Viel Spaß beim Erlernen der rumänischen Sprache!). Wenn du ein Navi benutzt, gibst du am besten „Cheia“ ein, das ist der nächstgelegene Ort. Die Schlucht ist aber auch mit braunen Schildern ausgeschildert. Schon auf dem Weg dahin gibt es einige gute Fotospots. Vor allem wenn du im Sommer dorthin fährst, hast du die Möglichkeit den Eingang der Schlucht zusammen mit weiten Sonnenblumenfeldern vor die Linse zu kriegen. An dem Parkplatz, wo du dein Auto lassen kannst, gibt es auch eine Reihe kleiner Lokale für das leibliche Wohl.
Wenn du keine Lust mehr auf Städte, Wälder und blauen Himmel hast oder du z.B. als Norddeutscher mal wieder salzhaltige Luft schnuppern willst, dann habe ich hier für dich ein im wahrsten Sinne des Wortes ein unterirdisches Erlebnis. Die ehemalige Salzmine (Salina) Turda ist eine Mischung aus Museum und Vergnügungspark, jedoch tief unter der Erde. Wenn du dein Auto abgestellt hast, betrittst du den modernistischen, UFO-förmigen Eingang, entrichtest deinen Obolus und gehst dann einen Schacht mit allgegenwärtigen Salzablagerungen nach unten.
Du kannst hier unterschiedliche Räume mit Gerätschaften aus der Bergbauzeit besichtigen. Das Highlight ist aber die „Mina Rudolf“ genannte riesige unterirdische Halle. Hier kannst du Stalaktiten aus Salz bewundern, die zu Hunderten von der Decke hängen. Außerdem hast hier die Möglichkeit Tischtennis, Minigolf und Billard zu spielen oder zu Kegeln. Auch gibt es hier ein Riesenrad und ein kleines Amphitheater. Natürlich kannst du auch Souvenirs erwerben. Ich glaube, es wird deutlich, wie groß diese unterirdische Halle ist. In die Mina Rudolf kannst du eine Treppe nehmen, die 13 Absätze nach unten führt, oder du bist energieeffizient und nimmst den Panoramaaufzug.
Vom Rande der Mina Rudolf hast einen Blick in die noch tiefer gelegene Mina Terezia. Hier befindet sich ein kleiner See mit beleuchteten Inseln. An der Wand sieht man einen „Wasserfall“ aus Salz. Zur Zeit unseres Besuches war der Zugang zur Mina Terezia gesperrt, der Blick hinunter war aber trotzdem phantastisch.
Die Salzmine liegt am Rande der Stadt Turda (Thorenburg). Der Eintritt zur Salina Turda kostet 50 Lei, am Wochenende 60 Lei pro Person (ca. €10/€12, Stand Januar 2022). Wenn du mit dem Auto kommst, gibt es Parkplätze, die allerdings gebührenpflichtig sind. Unweit des Salzbergwerkes liegt das Weingut Crama La Salina. Für einen Besuch musst du dich jedoch vorher anmelden. Shops mit den Produkten des Weingutes gibt es auch in Turda und in Cluj.
Nur ein paar Kilometer von der Cheile Turzii entfernt liegen die beiden Dörfer Rîmetea und Colțești. Die Bewohner gehören hauptsächlich der ungarischsprachigen Minderheit der Szekler an und haben ihren ganz eigenen Architekturstil entwickelt. In Rîmetea (auch „Râmetea“ geschrieben, auf Ungarisch „Torockó“) findest du besonders viele dieser weiß getünchten Häuser mit ihren klassizistischen Ornamenten. Auffällig ist auch der vielfach etwas seitlich versetzte Giebel. Die schönsten Exemplare dieser Bauwerke findest du in den beiden Reihen ober- und unterhalb der beiden Kirchen. Aber auch diese Kirchen sind sehenswert. Zum einen ist dort die ältere, etwas streng wirkende unitarische Kirche und zum anderen die verspielte neuere orthodoxe Kirche.
In Colțești gibt es nur wenige der schmucken Häuschen, dafür aber ein sehenswertes Herrenhaus (conac) mit einem hervorragenden Restaurant sowie eine Burgruine auf einem benachbarten Berg. Neben der Architektur ist die Landschaft der wesentliche Grund hierher zu kommen. Die Dörfer liegen am Rande des Apuseni-Gebirges, eines Teils der Westkarpaten, und die teils schroffen, teils dicht bewaldeten Berge geben den gemütlichen Dörfern den fotogenen Rahmen.
Dieser Wasserfall, auch unter Bride’s Veil Waterfall oder Cascada Rachițele bekannt, liegt im nördlichen Apuseni-Gebirge und ist ca. 80 km von Cluj entfernt. Du kannst bis ca. 1 km an den Wasserfall mit dem Auto fahren. Dort gibt es Parkplätze (RON 10,– = ca. €2)) sowie Stände für das leibliche Wohl. Von dem Parkplatz sind es dann ca. 15 Minuten zu Fuß bis zum Ziel.
Der Tarnița-Stausee liegt ca. 20 km von Cluj entfernt mitten zwischen dicht bewaldeten Bergen. Für Technikfreaks mag die Staumauer von Interesse sein, die normalsterblichen Tagestouristen kommen aber entweder zum Schwimmen, Bootfahren oder Wandern. In den Bergen um den Stausee herum gibt es eine Reihe gut markierter Wanderwege unterschiedlicher Länge und Schwierigkeitsgrade.
Wir sind circa 6 km (einweg) zu dem Aussichtspunkt Piatra lui Lucaci gewandert (Markierung: roter Punkt). Von dort oben hast du einen herrlichen Blick auf den See und die umliegenden Berge. Kurz vor diesem Aussichtspunkt liegen zwei weitere Stellen um Fotos zu schießen. Die Wanderung war eigentlich als Rundweg geplant, jedoch ist zurzeit (Juni 2023) der Weg direkt entlang des Sees gesperrt.
Dein Auto kannst du kurz vor der Staumauer parken (ohne Gebühren). Dort befindet sich auch ein Food-truck, so dass du dich nach vollendeter Wanderung mit Würstchen, Mici (rumänische Hackfleischröllchen) oder Langos belohnen kannst.
Cluj lässt sich auch sehr gut mit anderen Reisezielen in der Region kombinieren. Rumänien und speziell Siebenbürgen ist voll von spannenden und faszinierenden Destinationen. Die folgenden Städte in Siebenbürgen/Transsylvanien sind ebenfalls lohnenswert und gleichzeitig gute Ausgangspunkte für Touren in die Umgebung:
Auch außerhalb von Siebenbürgen gibt es in Rumänien Städte, die einen Besuch wert sind:
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